«Höchststände werden erst Ende Woche erreicht»
BERN. Regen und Gewitter nehmen kein Ende. Andreas Helbling vom Bundesamt für Umwelt sagt, wo es kritisch werden könnte.
Herr Helbling, die Meteorologen haben für Dienstag erneut intensiven Dauerregen prognostiziert. Was sind die Konsequenzen?
Wir erwarten, dass Flüsse und Seen stark ansteigen werden. Durch die wiederholten Niederschläge wird sich die Lage verschärfen, wodurch wahrscheinlich Ende der Woche die Höchststände erreicht werden. In den Regionen Vierwaldstättersee und Thunersee erwarten wir die grössten Überschwemmungen: Für beide Gebiete haben wir Stufe 4 von 5, also grosse Gefahr für Überschwemmungen, ausgerufen.
Wird es auch wieder Erdrutsche geben?
Auch Murgänge und Rutschungen werden ein Thema sein, da wir diese Woche gewittrigen Regen mit hohen Niederschlagsintensitäten haben werden. In der Region Obergoms, im Gotthardgebiet und im westlichen Nordtessin ist das Potenzial dafür am grössten.
Welche Sicherheitsmassnahmen werden zurzeit in den Risikogebieten ergriffen?
Beim Thunersee und Vierwaldstättersee hat man Massnahmen zur Seeregulierung umgesetzt: Beispielsweise mittels Schleusen, mit denen der Seestand vor dem Ereignis möglichst abgesenkt wird. An der Aare in Bern wurden sogenannte Schlauchdämme aufgestellt.
Wie kann ich mich schützen?
Informieren Sie sich über die aktuelle Gefahrenlage, zum Beispiel auf Naturgefahren.ch oder Alertswiss. Meiden Sie in erster Linie hochwasserführende Flüsse. Je nachdem, wo man wohnt, macht es ausserdem Sinn, Wertgegenstände aus den Kellern zu nehmen.
Wann werden wir in den Flüssen und Seen wieder risikolos baden können?
Ab dem Wochenende ist eine Beruhigung wahrscheinlich. Bis sich aber die Wasserstände wieder normalisiert haben, wird es noch mindestens eine Woche dauern.