Wasser und Agenda: So flogen Vasellas Steuertricks auf
ZUG. Ein Gerichtsurteil zeigt: Ex- Novartis- Präsident Daniel Vasella wollte sich um Steuern drücken. Doch ein Gericht stoppte ihn.
Ein bisher unbekanntes Urteil des Zuger Verwaltungsgerichts vom September 2020 wurde von der «Sonntagszeitung» offengelegt. Es belegt, dass Ex-novartis-ceo und -Vr-präsident Daniel Vasella mit einer Umsiedlung nach Monaco versuchte, Steuern zu vermeiden. Es hätte ihm die Besteuerung seiner letzten Abfindungen erspart. Diese betrugen nach einem Proteststurm nicht mehr wie geplant 72 Millionen Franken, aber doch mindestens acht Millionen. Das Gericht sprach jedenfalls von einem «äusserst hohen» Betrag und von einem «ausserordentlich hohen Zeit- und Arbeitsaufwand» bei der Ermittlung von Vasellas steuerlicher Situation.
So fanden sie Ermittler etwa den Wasserverbrauch in Vasellas Wohnung in Monaco – mit Swimmingpool – für ein Ehepaar viel zu niedrig. Während aber in Monaco von April bis Dezember 2013 nur 36 Kubikmeter Wasser verbraucht wurden, lag der Verbrauch in Risch in derselben Zeit bei gleich 1184 Kubikmetern. Vasella sagte, seine Kinder hätten die Wochenenden in der Zuger Villa verbracht. Doch das befriedigte die Behörden nicht. Zudem wollte Vasella den Ermittlern auch seine Mobiltelefonrechnung nicht offenlegen, angeblich aus «Vertraulichkeitsgründen». Weiter fand die Steuerverwaltung eine Reihe von Kreditkartenzahlungen im Kanton Zug – zu der Zeit, als Vasella laut einer eingerichten Outlook-kalender-aufstellung in Monaco war. Das Ehepaar begründet dies mit Fehlern bei der Recherche. Auch die Flüge machten die Ermittler stutzig. Die Vasellas buchten von 2013 bis 2015 von 160 Flügen nur einen einzigen mit Start- und Endpunkt Nizza, also die Nachbarstadt von Monaco.
Vasella wollte sich nicht zur Angelegenheit äussern.