Luzerner planen keinen Rassismusleitfaden
Luzern Das OK der Basler Fasnacht hat einen Leitfaden gegen Rassismus verfasst. In Luzern setze man auf Anstand und Respekt.
Geht man in Luzern auf die Strasse und fragt bei aktiven Fasnächtlern nach, könnte ein Leitfaden helfen, denn die Meinungen gehen auseinander. So sagt etwa Aline Helfenstein (20): «Ich habe auch schon viele unnötige Verkleidungen gesehen und denke, dass ein Leitfaden vielleicht etwas bewirken könnte.» Ähnlich denkt auch ein 26-jähriger Mann aus Luzern. Er findet, dass ein Reglement behilflich sein könnte. Und der 23-jährige Mirco Studer aus Meggen sagt, dass er jedes Jahr «Indianer, Asiaten» oder andere problematische Verkleidungen sehe: «Ich finde es unglaublich, dass das heute noch toleriert wird.» Linda Hirt (19) aus Nidwalden sagt: «Ich habe schon viele rassistische Kostüme an der Luzerner Fasnacht gesehen. Darunter etwa auch eine Gruppe, die sich als Bananenpflücker verkleidet hatte. Das finde ich nicht in Ordnung, weil es viele Alternativen gibt.»
Nina Achermann (21) aus Kriens sieht kein Problem darin, wie sich die einzelnen Fasnächtler verkleiden. «Denn damit tut man niemandem weh», so Achermann. Nachdenklich zeigt sich eine 24-jährige Luzernerin: «Einen Leitfaden fände ich äusserst wichtig.» Wenn sich weisse, privilegierte Menschen beispielsweise als People of Color verkleiden würden, wäre das «unfair und zieht das Leid der Menschen, die täglich Diskriminierung erleben, in den Dreck».
20 Minuten hat bei Peti Federer, Mediensprecher des Lozärner Fasnachtskomitees (LFK), nachgefragt, was er zum Basler Leitfaden sagt: «Grundsätzlich unterstützen wir die Regel, die die Basler souverän formuliert haben. Es bedarf eines respektvollen Umgangs mit allen anderen Personen.» Das LFK setze auf den gesunden Menschenverstand mit Anstand, Respekt, Ethik und Moral. Robert Marty, Präsident der Vereinigten, sagt: «Ich habe vor mehreren Jahren einen Leitfaden vorgeschlagen, weil ich wollte, dass die Regeln klar sind. Das wurde jedoch abgelehnt.»