«Ohne Bauern stirbt das Land»
Am Samstagabend war in Wolhusen kein Durchkommen mehr. Der Grund: Bauern protestierten mit ihren Traktoren.
Die Bäuerinnen und Bauern haben Anfang Februar zum ersten Mal in der Schweiz protestiert. Sie forderten unter anderem, dass der Anteil der Bauern am Profit der landwirtschaftlichen Produkte steigen solle. Auch in der Innerschweiz haben sich am Samstagabend Bäuerinnen und Bauern in Wolhusen getroffen. «Ich habe es schön gefunden, dass sich die Leute friedlich zusammengetan haben», so der 18-jährige Davide Casafina, der vor Ort war, zu 20 Minuten. «Ab zehn Uhr war Wolhusen verstopft, mit dem Auto ist man nicht mehr vorwärtsgekommen.» Die Protestierenden hätten Schilder dabeigehabt. Darauf sei etwa zu lesen gewesen: «Ohne Bauern stirbt das Land.»
Ein Bauer aus der Umgebung sagte: «Das Wichtigste ist, dass so ein Protest friedlich bleibt, sonst ist es nur kontraproduktiv.» Der 28-Jährige war vor Ort, um für seine Wertschätzung und faire Preise einzustehen: «Wir müssen einen hohen Standard erfüllen, aber mehr zahlen für Produkte will niemand.» Ihm sei es wichtig, auf die Schweizer Landwirtschaft aufmerksam zu machen: «Uns trifft die Inflation auch, unser Ertrag sinkt jedoch.» Der Anlass habe ihn überwältigt: Mindestens 125 Personen mit Traktoren und noch viele weitere Leute ohne Fahrzeug hätten mitgemacht.
Martin Meyer, ein Bauer aus Adligenswil, der schon am Freitag
in Inwil an einem Bauernprotest dabei gewesen war, erklärte: «Die Leute sollen darauf aufmerksam gemacht werden, dass wir unter riesigem Druck stehen.» Deshalb sei es wichtig, dass die Proteste in der Schweiz stattfänden. «Wir produzieren Lebensmittel – worauf jeder Mensch angewiesen ist», betonte Meyer.