Ostern: Coop und Migros warnen vor Eierknappheit
In den Verkaufsregalen sind Schweizer Eier gerade Mangelware. In der «Bauernzeitung» warnte der Marktspezialist der Vereinigung der Schweizer Eierproduzenten Gallosuisse. Auf Nachfrage bestätigte deren Präsident Daniel Würgler die Problematik: «Die Saisonalität der Nachfrage begleitet den Eiermarkt schon lange und bleibt eine grosse Herausforderung. Wir arbeiten mit Lebewesen, die nicht einfach auf Knopfdruck einmal mehr und dann wieder weniger produzieren.»
Die Nachfrage müsse bis zu eineinhalb Jahre im Voraus abgeschätzt werden – denn bevor ein Ei in den Laden komme, müsse die ganze Kükenplanung und -aufzucht gemacht werden. «Kurzfristig auf Nachfrageschwankungen zu reagieren, geht also nicht», so Würgler.
Das macht sich in den Regalen der Discounter bemerkbar. «Die hohe Nachfrage in diesem
Ausmass hatte wohl niemand in der Branche auf dem Radar», hiess es seitens der Migros auf Anfrage.
Auch bei Coop macht sich das Eierloch bemerkbar: Dort wurde die Breite des Sortiments angepasst, damit den Kunden ausreichend Eier angeboten werden könnten, erklärt ein Sprecher. Die gute Nachricht: Bioeier werde es auf Ostern hin genügend geben, versichert der Sprecher. Die kosten aber bekanntlich etwas mehr.
Damit das Osterwochenende nicht eierlos wird, werden zusätzliche Eier aus dem Ausland importiert. Bis Mitte Februar seien bereits knapp 500 Tonnen mehr Eier importiert worden als noch in der gleichen Zeit im Vorjahr, schreibt der Gallosuisse-marktspezialist in der «Bauernzeitung». Die meisten Importeier stammen aus Deutschland, Frankreich, Italien und Holland. Die Migros importierte laut eigenen Angaben aufgrund des Engpasses zusätzlich Eier aus Belgien.
Während der Corona-jahre sei der Konsum relativ stark gestiegen. «2022 haben wir dann circa neun Eier pro Kopfkonsum verloren und mussten Lösungen finden, um diesen Nachfragerückgang zu bewältigen.» Nun habe sich der Markt wieder stärker positiv entwickelt als erwartet.