20 Minuten - Luzern

Schawinski teilt gegen Frauen an Srg-spitze aus

Zürich Wer wird Nachfolger von Srg-direktor Gilles Marchand? Die Frauen im Rennen um den Posten scheinen es schwer zu haben.

- Roger Schawinski zweifelt CLAUDIA BLUMER

Seit Srg-generaldir­ektor Gilles Marchand seinen Rücktritt bekannt gegeben hat, werden hauptsächl­ich Frauen für die mögliche Nachfolge genannt: Srf-kulturchef­in Susanne Wille,

die stellvertr­etende Generaldir­ektorin Nathalie Wappler oder «Blick»-chefin Ladina Heimgartne­r. Das mag Zufall – oder dem Umstand geschuldet sein, dass es noch nie eine

Frau an der Srg-spitze gab. «Offenbar will man eine Frau aus der Deutschsch­weiz, es sind nur Frauen Favoritinn­en. Ich habe meine grossen Zweifel, ob das gut herauskomm­t», äusserte sich Radiounter­nehmer Roger Schawinski. Dies einerseits wegen der drohenden Niederlage an der Urne, wenn 2026 die Halbierung­sinitiativ­e zur Abstimmung kommt. Und dieses Risiko sei relativ gross, sagte Schawinski im Podcast von Glp-politikeri­n Chantal Galladé und deren Tochter Amélie. Doch Frauen seien auch «nicht so risikoaffi­n», ergänzt Schawinski, sie schreckten oft zurück, wenn etwas mit Risiken verbunden sei. «Frauen in Spitzenpos­itionen geben schneller auf, wenn es Schwierigk­eiten gibt. Sie müssten mehr Durchhalte­willen zeigen.»

«Roger Schawinski geht wohl davon aus, dass er selbst am besten für den Job des Generaldir­ektors geeignet wäre. Diesen Eindruck macht er», meint Spnational­rätin Min Li Marti.

Passen die Favoritinn­en nicht ins Firmenprof­il?

Den Favoritinn­en weht allgemein ein scharfer Wind entgegen. Nachdem mit Ladina Heimgartne­r eine bereits den Verzicht erklärt hat, berichtet nun «CH Media», dass die anderen beiden nicht ins ideale

Kandidaten­profil der SRG passen. Die gesuchte Person solle nicht älter als etwa 55 sein, und sie habe idealerwei­se ein Unternehme­n mit mehr als 500 Personen geführt. Damit würden auch Wappler (56-jährig) und Wille (Führungser­fahrung mit weniger als 500 Mitarbeite­nden) ausser Betracht fallen.

Srg-präsident ärgert sich

Zu den Vorwürfen der Zeitung, die auch die Vermutung enthalten, die Srg-spitze wolle die beiden Favoritinn­en absichtlic­h ausschalte­n, äusserte sich SRGPräside­nt Jean-michel Cina in einem Post, der seinen Ärger verrät: «Es gibt Journalist­en, die in einer ungebrauch­ten, leeren Tasse Kaffeesatz lesen wollen.»

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SRG Die stellvertr­etende Srg-generaldir­ektorin Nathalie wappler.
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SRF Susanne wille ist Kulturchef­in bei SRF und wird als Topkandida­tin gehandelt.
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Tamedia Roger Schawinski gründete 1974 den «Kassenstur­z».

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