Dem VW Golf gelang vor 50 Jahren, was Konkurrenten
Vergeblich versuchten: den Käfer zu toppen. Mit mutigem Konzept mutierte er zum Vorbild für moderne Kompakte.
Er ist kein Weltbürger wie sein Vorfahre, der auf fünf Kontinenten populäre Volkswagen Käfer. Aber der vor 50 Jahren eingeführte Golf avancierte zum meistverkauften Europäer aller Zeiten. Der bis heute in acht Generationen aufgelegte Golf reflektiert deutsche Geschichte. Und die Automobilindustrie kopierte die Idee, ohne das Original je zu toppen. Dafür legte der Golf den Grundstein zum heutigen Vw-konzern-modellbaukasten, mit dem sich Wolfsburg 1974 neu erfand. Kein Wunder, dass VW 2024 im Zeichen des Golfs feiern will.
Tatsächlich soll er das Fundament des Vw-konzerns bleiben, weshalb Wolfsburg seinem in über 37 Millionen Einheiten gebauten Dauerbrenner zum 50. Geburtstag ein Update der aktuell achten Generation spendiert. Auch der VW ID.3 soll den Golf nicht killen. Schliesslich zeigte der meistverkaufte VW aller Zeiten schon 1976 als E-golf, wie einfach lokal emissionsfreies Fahren bereits damals hätte sein können.
Golf in neuen Dimensionen bot der 1976 eingeführte GTI – er gab sich als Wolf im Schafspelz. 1979 brachte VW mit dem Golf Cabriolet den meistverkauften offenen Viersitzer der Welt auf den Markt, und die Stufenheckversion Jetta komplettierte das Programm. Ein Jahr später und nach 6,99 Millionen Golf I übernahm der Golf II das Zepter – der Held des Alltags, der bis heute zum Strassenbild zählt und als GTI, Rallye-golf oder rauer Allradler zum Kult aufstieg. Mit 21 517 415 produzierten Exemplaren überholte der Golf 2003 den Käfer. Dann kamen 2008 der Golf VI und 2013 der Golf VII, der auch mit E-antrieben auftrumpfte, ehe 2019 der Golf VIII folgte. Denn VW ohne Golf, das geht einfach nicht.