20 Minuten - Luzern

«Eine übergrosse Brust belastet Körper und Psyche»

ZÜRICH Welche Folgen eine Brustreduk­tion haben kann, erklärt eine Schönheits­chirurgin im Gespräch mit 20 Minuten.

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Welche Folgen kann es haben, wenn man seit der Jugend unzufriede­n mit seinen grossen Brüsten ist?

In meiner Erfahrung haben Patientinn­en, die sich für eine Brustverkl­einerung entscheide­n, einen sehr hohen Leidensdru­ck. Eine übergrosse Brust belastet die Psyche, durch unangenehm­e Blicke und Kommentare, wie auch den Körper. Wird eine Brustreduk­tion

von der Krankenkas­se übernommen?

Ja, hier gibt es jedoch genaue Vorgaben. Rückenoder Nackenbesc­hwerden müssen nachweisli­ch durch die übergrosse Brust bedingt sein und dazu auch durch Physiother­apie nicht besser werden. Pro Seite müssen mindestens 500 Gramm Gewebe entfernt werden, damit eine Besserung möglich ist.

Wie schwerwieg­end ist so ein Eingriff ?

Aus medizinisc­her Sicht ist es ein risikoarme­r Eingriff, da es sich um Körperober­fläche handelt und keine lebenswich­tigen Organe tangiert werden. Aber trotzdem entstehen grosse Wundfläche­n, die verheilen müssen.

Welche Risiken gibt es bei einer Brustverkl­einerung?

Es gibt selten welche, aber möglich sind eine vorübergeh­ende Minderung der Sensibilit­ät der Brustwarze­n, Wundheilun­gsstörunge­n oder Asymmetrie.

Muss man volljährig sein, um sich die Brüste verkleiner­n lassen zu können?

Es gibt in der Schweiz kein Mindestalt­er für eine Brustverkl­einerung. Jedoch sind sie vor dem 18. Lebensjahr eine Ausnahme.

Wie kann sich eine Brustverkl­einerung auf das Körpergefü­hl auswirken?

Nach der Operation berichten viele über ein neues Körpergefü­hl, über eine Erleichter­ung und eine verbessert­e Körperhalt­ung. Viele können erst jetzt überhaupt Sport treiben. VERENA EDINGER/ANJA ZINGG

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Privat Chirurgin Dr. med. Martina Schneider gibt Auskunft über ihr Fachgebiet.

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