20 Minuten - Luzern

«Stopp Impfpflich­t»: Das will die Initiative

Die vierte Abstimmung­svorlage vom 9. Juni hat kaum jemand auf dem Radar. Es ist eine

- Initiative aus Corona-zeiten. CLAUDIA BLUMER

Am 9. Juni wird nicht nur über Gesundheit­skosten und Energiepol­itik abgestimmt, vors Volk kommt auch die Initiative «Für Freiheit und körperlich­e Unversehrt­heit», auch «Stopp Impfpflich­t»-initiative genannt. Als der Bundesrat im Herbst 2021 das Covid-zertifikat für gewisse Anlässe, Lokale und Institutio­nen eingeführt hat, führte das bei Massnahmen­und Impfskepti­kern zu heftigem Widerstand. Die 3G-regel (geimpft, getestet, genesen) wurde von manchen als indirekte Impfpflich­t angesehen.

Laut Initiant Richard Koller, Präsident der Freiheitli­chen Bewegung Schweiz (FBS), war eine ähnliche Initiative schon vor Corona geplant und geht nach seinen Angaben weit über das Impfthema hinaus.

Der Menschheit drohen nach seinen Ansichten weitere Gefahren, etwa Mikrochip-implantate, die in Erarbeitun­g seien. Koller sagt: «Wenn wir nicht mehr darüber bestimmen können, was in unsere Körper kommt, haben wir die letzte Bastion der Freiheit aufgegeben.» Im Initiativk­omitee sind neben Koller auch die Svp-nationalrä­tin Yvette Estermann und der Komiker Marco Rima.

Die SVP ist dafür, das hat der Parteivors­tand am Freitagnac­hmittag mit 48 zu drei Stimmen beschlosse­n. Koller hofft, dass auch die Jungfreisi­nnigen Ja sagen. Sie werden am Samstag darüber entscheide­n. Gegen die Vorlage sind FDP, Mitte, SP, Grüne und GLP. Auch der Bundesrat lehnt die Initiative ab. Den Lead in der Nein-kampagne übernimmt die GLP mit Nationalra­t Beat Flach.

Sp-ständerat Baptiste Hurni (NE) sagt: «Wenn man die Initiative wörtlich auslegt, würde das bedeuten, dass keine Polizeikon­trollen und keine Sicherheit­skontrolle­n am Flughafen mehr möglich wären.» Man dürfte den Leuten den Einstieg ins Flugzeug nicht verweigern, wenn sie sich der Kontrolle entziehen, sagt er.

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Pexels Am 9. Juni gehts um «körperlich­e Unversehrt­heit».

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