Alkoholiker?
ZÜRICH. Unser Redaktor trinkt häufig zu viel und macht deswegen Pause. Doch das ist erstaunlich schwierig.
Als ich kürzlich einer Forscherin für eine wissenschaftliche Studie meinen Alkoholkonsum darlegen musste, geriet ich an die Grenzen meiner Kopfrechnungsfähigkeiten. Feierabendbier, Prosecco zum Brunch, BBQS – wöchentlich kommt da eine erschreckend grosse Menge zusammen: Das machte mir Sorgen. Laut dem Blauen Kreuz wird hierzulande rund die Hälfte des Alkohols von etwa 10 Prozent der Erwachsenen getrunken. Und wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umsehe, habe ich oft das Gefühl, diese 10 Prozent hätten sich allesamt um mich herum versammelt. Also wage ich mich daran, mal auf Alkohol zu verzichten.
Am zweiten Abend Abstinenz treffe ich ein paar Freunde zum Grillieren, irgendwo auf einem Hügel in der Ostschweiz. Ob ich was mitbrin gen soll? Nee, sei von allem genug da. Genug Bier und Weisswein – das einzig Alkoholfreie, das vorhanden ist, brutzelt über dem Feuer und riecht nach Fertigmarinade.
Auch wenn in der Schweiz immer weniger getrunken wird – in den letzten 25 Jahren halbierte sich die Anzahl Männer, die täglich trinken – ist Alkohol beim Abendessen mit der Familie ebenso mit dabei wie beim Clubbesuch.
Spätestens beim ersten Besuch im Stammlokal muss ich zugeben, dass es schwierig ist, so ohne Drinks. Das führt dazu, dass ich um Mitternacht bereits zu Hause bin und mich via Google informiere, ob ich eigentlich ein Alkoholproblem habe.
Ob dem so ist und wie die Abstinenz mein Leben in den letzten Wochen verändert hat, liest du jetzt auf Tilllate.com