Mobility will Schweizer zu Auto-mitfahrern machen
ZÜRICH. Die Schweizer sitzen zu oft allein im Auto. Das findet die Carsharing-firma Mobility und lanciert eine App.
Wer mit dem Auto pendelt, ist in den meisten Fällen allein unterwegs. Das zeigen Zahlen des Bundes. Auf dem Arbeitsweg sitzen im Schnitt gerade einmal 1,1 Personen im Auto. Das ist zu wenig, findet die Carsharing-firma Mobility. «Das macht weder ökologisch noch ökonomisch Sinn. Darum lancieren wir die neue Mitfahr-app Mobility Carpool», sagt Sprecher Patrick Eigenmann.
Über die App sollen Autofahrer mit potenziellen Mitreisenden zusammengebracht werden. Klappt es mit dem Car- pool, zahlt der Mitfahrer zwischen 3 Franken (Fahrten bis 10 Kilometer) und 18 Franken (ab 150 Kilometer). 80 Prozent dieses Preises gehen an den Fahrer, der Rest an Mobility. Auf der App lassen sich Fahrten mit Mobility-wagen, aber auch mit Privatautos teilen.
Eigenmann ist sich bewusst, dass die Schweizer erst einmal mit der Idee des Carpooling warm werden müssen: «Es gibt sicher Berührungsängste, den engen Raum im Auto mit Fremden zu teilen. Diese Ängste wollen wir abbauen.» So können sich die Fahrer und Mitfahrer auf der App öffentlich bewerten. Auch kann der Passagier die Autonummer seines Fahrers einsehen, bei einer Buchung sieht er schliesslich auch die Telefonnummer.
Thomas Sauter-servaes, Leiter des Studiengangs Verkehrssysteme an der ZHAW, sieht Carpooling als «wesentlichen Baustein für nachhaltigen Verkehr». Deshalb begrüsst er den Vorstoss von Mobility, sieht gleichzeitig aber auch viele Hürden. «Eine weitere Carpoolapp ist zwar schön und gut, aber die relevanten Anteile der Bevölkerung fürs Mitfahren bei anderen zu begeistern, das ist die Krux.»