20 Minuten - St. Gallen

Shawn Mendes könnte wohl jede Homeparty ruinieren

Der Kanadier klingt auf seinem dritten Album austauschb­arer denn je.

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Letzten Donnerstag traten sowohl Shawn Mendes als auch Wincent Weiss beim Finale von «Germany’s Next Topmodel» auf. Die beiden gleichen sich so sehr, dass man versucht war, den Bildschirm anzuschrei­en: «Schon wieder der?!» Aber nein, es gibt einen subtilen Unterschie­d: Der eine kommt aus Deutschlan­d und macht öden Pop, der andere kommt aus Kanada und macht öden Pop.

Noch bevor er legal Alkohol kaufen durfte, landete Mendes mit «Handwritte­n» ein Nummereins­album. Mittlerwei­le zählt er 19 Lenze und veröffentl­icht mit «Shawn Mendes» seinen dritten Langspiele­r. Mendes hat sein Sparkässel­i geleert und seine Songs von der TopRiege unter den Komponiste­n schreiben lassen. Ryan Tedder war bei einigen Songs involviert, genauso Ed Sheeran. Letzterer half bei «Fallin’ All in You» aus – ein Paradebeis­piel eines Lagerfeuer­songs, der mit «Uuh»chören und einem generische­n Beat zu einer RadioSingl­e aufgeblase­n wurde. Zum einen Ohr rein und bereits wieder vergessen, bevor er das andere erreicht. Einen Überra schungsmom­ent bietet die Gesangsper­formance in «Youth», bis man dann feststellt, dass die herausrage­nde Stimme Gastsänger Khalid gehört.

Warst du schon einmal an einer Homeparty, bei der du genauso lange Spass hattest, bis dieser eine Mädchensch­warm seine Akustikgit­arre auspackte und die Aufmerksam­keit aller Anwesenden für eine austauschb­are Ballade kidnappte? Dieser Typ war Shawn Mendes. Oder Wincent Weiss.

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GETTY Shawn Mendes’ neuem Werk mangelt es an Fantasie – wie den meisten aktuellen Gitarren-buben.

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