Kontrovers
Deutliche Mehrheit ist für das Geldspielgesetz
KONTROVERS Im Rennen um das neue Geldspielgesetz haben die Befürworter die besseren Karten: Laut der Tamedia-abstimmungsumfrage sagen derzeit 55 Prozent Ja zur Vorlage – das sind 8 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Befragung Mitte Mai. Noch 42 Prozent wollen ein Nein in die Urne legen. Das Gesetz sieht vor, dass heimische Casinos Online-spiele wie Poker und Roulette anbieten dürfen. Im Gegenzug würden die Spiele ausländischer Anbieter gesperrt.
Laut der Umfrage ist die Zustimmung für diese Vorlage bei den Wählern aller Bundesratsparteien angewachsen. Am besten kommt sie nach wie vor bei den Senioren an: Von den über 65-Jährigen sagen 62 Prozent Ja. Stark zulegen kann das Jalager aber auch bei den 18- bis 34-Jährigen: 51 Prozent befürworten das neue Geldspielgesetz. Das sind 14 Prozentpunkte mehr als noch Mitte Mai.
Dazu sagt Andri Silberschmidt, Präsident der Jung- freisinnigen: «Das Rennen ist noch nicht gelaufen. Die Jungen sind immer noch am skeptischsten gegenüber der Internetzensur.» Die Befürworter würden Unwahrheiten verbreiten. «Bei einem Nein bleibt alles beim Alten. Dann haben wir die Möglichkeit, ein neues, besseres Gesetz zu machen, das ausländische Anbieter nicht aussperrt.» So gebe es nicht weniger, sondern mehr Einnahmen für gemeinnützige Projekte. Das Ergebnis der Umfrage freut dagegen Sp-nationalrätin Martina Munz: «Offensichtlich gelingt es uns, auch die Jüngeren zu überzeugen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist.» Den Vorwurf der Lügenkampagne weist sie zurück: «Schon heute fliesst immer mehr Geld zu Onlineanbietern in Malta oder Gibraltar ab.»