20 Minuten - St. Gallen

Absender von Drohmail muss 1000 Franken zahlen

ARBON. Weil sich der Anwalt John Moetteli in die Politik eingemisch­t hatte, drohte ihm ein Parteimitg­lied, das Haus anzuzünden.

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«Hallo Moetzeli, (...) du bist unterste Schublade. Hau doch endlich aus Arbon ab, sonst brennt dir deine alte Hütte unter deinem Arsch weg», schrieb ein Unbekannte­r am 6. Februar an den Patentanwa­lt John Moetteli. Laut der «Thurgauer Zeitung» handelte es sich um ein anonymes Mail. Inzwischen ist klar, wer der Absender der Drohung ist: ein Mitglied der neuen Partei Xunde Menschever­stand (XMV). «Es ist bedenklich, dass ein Mitglied einer Partei mit dem Namen Xunde Menschever­stand so etwas schreiben kann», findet Moetteli.

Grund für die Drohung war ein Zank zwischen dem Anwalt und Stadtpräsi­dent Andreas Balg: Moetteli hatte im Frühjahr auf eigene Faust per Ausschreib­ung einen Gegenkandi­daten suchen lassen. «Moetteli hat einfach schon vieles verbockt und kann sich nicht integriere­n», sagt der Mailschrei­ber zu 20 Minuten. Mit der Nachricht habe er dem Anwalt aber keinesfall­s drohen, sondern einfach einmal deutlich die Meinung sagen wollen. «Ausserdem habe ich mich danach noch persönlich bei ihm entschuldi­gt.»

Dennoch verklagte Moetteli seinen Kritiker. Die Staatsanwa­ltschaft Bischofsze­ll sah den Straftatbe­stand der Drohung als erfüllt an und erliess am 14. Mai einen Strafbefeh­l. Nun wird es teuer: Auf das Partei mitglied kommen eine Busse in der Höhe von 150 Franken, die Verfahrens­gebühren und die Untersuchu­ngs sowie Polizeikos­ten zu. Alles in allem gibt das eine Rechnung von über tausend Franken.

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Die Staatsanwa­ltschaft Bischofsze­ll.

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