20 Minuten - St. Gallen

«Er nutzt Webcam-sex, um sich zu befriedige­n»

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Ich (28) habe neulich auf dem Computer, den ich mit meinem Freund teile, zufällig einen Link entdeckt zu einer Live-webcam, über die man Sex mit Prostituie­rten haben kann. Seither komme ich mir etwas betrogen vor. Was denkst du darüber? Soll ich die Sache einfach als Beihilfe zum Masturbier­en abtun, was Pornos letztlich ja auch sind?

Liebe Corinne

Was ich denke, ist hier unbedeuten­d, denn letztlich müsst ihr herausfind­en, wo die Grenzen gesetzt werden sollen – also wo die Treue aufhört und das Fremdgehen beginnt. Wie wäre es, wenn du deinem Freund in einer ruhigen Minute sagen würdest, dass du auf diesen Link gestossen bist und bei näherem Hinschauen festgestel­lt hast, dass dir die Möglichkei­t, dass er allenfalls Live-webcam-sex konsumiere­n könnte, sehr zu denken gibt? Wichtig scheint mir dabei jedoch, dass du grundsätzl­ich von der Unschuldsv­ermutung ausgehst, denn sich auf einer solchen Seite mal ein bisschen umzusehen ist ja nicht gleichbede­utend damit, virtuellen Sex zu haben. Wenn dein Freund aufrichtig ist – und davon gehe ich aus –, wird er dir sagen, wie weit er bereits gegangen ist. Danach könnt ihr gemeinsam die Regeln aushandeln, die in Zukunft gelten sollen. Genauso wie in der realen, wird es auch in der virtuellen Welt nicht ohne Opfer und Verzicht gehen. Alles Gute!

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ISTOCK Soll man seinen Partner auf dessen Pornokonsu­m ansprechen?

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