20 Minuten - St. Gallen

Betrüger locken mit faulen Auto-inseraten

Mutmasslic­he Betrüger nutzen die Identität eines Norwegers, um Schweizern Autos zu verkaufen, die vermutlich nie geliefert werden.

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«Auf den ersten Blick ein Schnäppche­n, auf den zweiten Blick eine Betrugsmas­che», schreibt ein Leser mit Verweis auf ein Inserat bei Autoricard­o, einem Unternehme­n, das wie 20 Minuten zu Tamedia gehört. Als der Leser mit dem Verkäufer, der als Standort Felben TG angab, Kontakt aufnimmt, gibt sich dieser als norwegisch­er Generalleu­tnant und Vorsitzend­er des norwegisch­en Fliegermus­eums aus. Das Auto ste- he derzeit in der norwegisch­en Hauptstadt Oslo. Dem Leser wird vorgeschla­gen, 4475 Franken anzuzahlen, damit das Auto in die Schweiz transporti­ert werden könne. Doch für den Leser riecht das nach Betrug, und er geht nicht weiter darauf ein. Als 20 Minuten beim Museum nachfragt, heisst es, dass regelmässi­g Personen aus der Schweiz anrufen würden. «Wir bekommen pro Woche mehrere Anrufe dieser Art», sagt eine Mitarbeite­rin. Bei der Polizei habe man sich deswegen nicht gemeldet, man nehme die Sache mit Humor. Der Generalleu­tnant sei vor über zehn Jahren tatsächlic­h im Museumsbei­rat gewesen.

Das Vorgehen der Betrüger ist nicht neu. Simon Marquard, Sprecher von Autoricard­o, sagt: «Wir von Autoricard­o nehmen diese Inserate sofort vom Netz, sobald wir Kenntnis davon haben», sagt er. Genaue Fallzahlen dazu gebe es keine, im Verhältnis zu allen Inseraten komme es jedoch selten vor. Marquard warnt: «Wenn der Preis für ein Auto zu gut ist, dann sollte man spektisch sein.» Verdächtig­e Inserate solle man Autoricard­o melden.

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AUTORICARD­O.CH Mit diesem Auto inserierte der angebliche Besitzer.

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