Wm-touristen: «Wir waren nie in einem Kriegsgebiet»
ROSTOW. Eine Berner Gruppe verirrte sich laut Berichten in ein «Kriegsgebiet». Alles halb so schlimm, sagen sie nun.
Mit einem Wm-fanbus fuhren fünf Fussballfans aus dem Kanton Bern bis nach Rostow am Don in Russland. Dort wollten sie die Nati bei ihrem ersten Wm-spiel gegen Brasilien anfeuern. Doch das Navigationsgerät schlug ihnen eine Route durch die besetzte Region Donezk vor, wie verschiedene Medien berichteten. Dies bestreiten die fünf jedoch. Die ukrainische Journalistin Anna Dombrowskaja, die den Fall auf Facebook publik machte, habe sie schon weit vorher abgefangen und ihnen eine sichere Route vorgeschlagen.
«Wir waren zu keinem Zeitpunkt in einem Kriegsgebiet und waren deshalb auch niemals in Gefahr, ansonsten sähen wir auf einem Gruppenfoto mit Anna nicht derart glücklich aus», sagt Julian (25) zu 20 Minuten. Sie seien zwar schon in Richtung Kriegsgebiet gefahren. «Wir wussten aber, dass wir dieses Gebiet grosszügig umfahren müssen.» Nachdem Medien über den Fall berichtet hätten, hätten sie viele Nachrichten von Freunden und der Familie erhalten, so Julian. Die Sorgen seien unbegründet. Es gehe ihnen gut. Julian, Kevin (24), Miguel (23), Janic (25) und Adrian (24) aus Koppigen haben die Reise seit rund zwei Jahren geplant. «Wir haben dafür extra diesen Bus gekauft und nach unseren Wünschen umgestaltet. Er war einmal weiss, nun ist er rot. Passend zur Schweizer Flagge und zur WM in Russland.» Letzten Mittwoch machte sich die Gruppe auf den Weg nach Rostow. Nun ist sie unterwegs nach Moskau. Julian: «Danach geht es nach Kaliningrad, wo wir die Schweizer Nationalmannschaft wieder anfeuern werden.»