20 Minuten - St. Gallen

Zu starke Tierliebe kann beim Partner Eifersucht auslösen

ZÜRICH. Schafft sich ein Paar ein Haustier an, kann das zu Problemen führen. Bei einer Trennung landet dieses manchmal im Heim.

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Ein Haustier bringt viel Arbeit mit sich. Charlott Friederich, Autorin beim deutschen Portal Ze.tt, findet, dass sich immer mehr junge Paare vorschnell ein Haustier anschaffen. Gerade im Trennungsf­all leide das Tier. Auch Nadja Brodmann, Leiterin Bereich Tierschutz beim Zürcher Tierschutz, sagt: «Bei uns werden immer wieder Tiere abgegeben, weil sich die Besitzer getrennt haben.» Oft könnten oder wollten sich die Ex-partner nicht allein um ein Tier kümmern.

Im Tierheim an der Ron in Root LU wurden auch schon Tiere wegen einer Trennung abgegeben. «Die Ex-partner müssen dann beispielsw­eise mehr arbeiten und sind dann überforder­t mit dem Tier», sagt Petra Roos, Geschäftsl­eiterin des Tierheims. Vielen sei nicht bewusst, wie aufwendig ein Tier sei, sagt Astrid Becker, Präsidenti­n des Aargauer Tierschutz­es. «Das ist ein Problem der heutigen Gesellscha­ft: Man will alles, informiert sich aber nicht und zieht es dann nicht durch.» Gibt man den Vierbeiner ins Heim, hat das Folgen: «Für die Tiere bedeutet die Umstellung Stress», so Becker. Doch ein Tier kann schon selbst das Aus einer Beziehung bedeuten, sagt der Paarpsycho­loge Erhard Grieder. «Wenn die Liebe eines Partners zu einem Haustier zu stark ist, kann das ein Grund für eine Trennung sein.» Er kenne Fälle, in denen die Leute nicht bemerkt hätten, dass die Tierliebe den Partner eifersücht­ig gemacht oder die Zuneigung in der Partnersch­aft gefehlt habe.

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POLYBAND Das Halten eines Tieres ist mehr als schmusen; es bedeutet Arbeit und kann manchmal zu Streiterei­en unter den Partnern führen.

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