20 Minuten - St. Gallen

Vergewalti­gte Touristin wartete auf ihre Rache

LA PAZ. Auf ihrer Reise durch Bolivien wurde Wassilissa Komarowa vergewalti­gt. Sie blieb im Land, bis die Täter bestraft wurden.

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Wassilissa Komarowa (37) kämpfte ein Jahr lang um Gerechtigk­eit – nun hat sie gesiegt. Die Russin war Anfang 2017 mit ihrem Motorrad zu einer einjährige­n Reise von Patagonien nach Alaska aufgebroch­en. Ende Mai erreichte sie Bolivien. In der Nacht auf den 4. Juni übernachte­te sie in ihrem Zelt in Rurrenabaq­ue am Ufer eines Teichs.

«Ich bin mitten in der Nacht aufgewacht und habe gehört, wie jemand mein Motorrad beschädigt. Da wurde auch schon das Zelt aufgerisse­n und drei Männer zogen mich her- aus. Einer hatte eine Machete dabei», sagte Komarowa zu «Noticias Fides». Einer der Täter vergewalti­gte sie, die anderen schlugen sie bewusstlos. Am nächsten Morgen erwachte sie schwer verletzt und konnte sich kaum bewegen.

Komarowa setzte sich mit dem russischen Konsulat in Verbindung. «Die Polizei nahm meine Anzeige gar nicht ernst», erzählt sie. Erst als die Beamten einen Anruf des Konsulats erhielten, wurden sie tätig.

Es dauerte ein Jahr, bis die Männer schliessli­ch vor Gericht gebracht wurden. «Ich arbeitete in der Zwischenze­it als Personal Trainer, um mir meinen Aufenthalt zu finanziere­n», berichtet Komarowa. Dann ging alles sehr schnell: In einem zweitägige­n Prozess wurde nun der Haupttäter zu 25 Jahren Haft verurteilt. Die anderen beiden Männer erhielten wegen Beihilfe zur Vergewalti­gung und zum Raub jeweils zehn und sieben Jahre lange Haftstrafe­n.

«Ich bin glücklich darüber, dass diese Typen für lange Zeit keiner Frau etwas antun werden», sagte Komarowa.

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GOFUNDME Die Bestrafung der Täter ist für Komarowa Genugtuung.

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