Vergewaltigte Touristin wartete auf ihre Rache
LA PAZ. Auf ihrer Reise durch Bolivien wurde Wassilissa Komarowa vergewaltigt. Sie blieb im Land, bis die Täter bestraft wurden.
Wassilissa Komarowa (37) kämpfte ein Jahr lang um Gerechtigkeit – nun hat sie gesiegt. Die Russin war Anfang 2017 mit ihrem Motorrad zu einer einjährigen Reise von Patagonien nach Alaska aufgebrochen. Ende Mai erreichte sie Bolivien. In der Nacht auf den 4. Juni übernachtete sie in ihrem Zelt in Rurrenabaque am Ufer eines Teichs.
«Ich bin mitten in der Nacht aufgewacht und habe gehört, wie jemand mein Motorrad beschädigt. Da wurde auch schon das Zelt aufgerissen und drei Männer zogen mich her- aus. Einer hatte eine Machete dabei», sagte Komarowa zu «Noticias Fides». Einer der Täter vergewaltigte sie, die anderen schlugen sie bewusstlos. Am nächsten Morgen erwachte sie schwer verletzt und konnte sich kaum bewegen.
Komarowa setzte sich mit dem russischen Konsulat in Verbindung. «Die Polizei nahm meine Anzeige gar nicht ernst», erzählt sie. Erst als die Beamten einen Anruf des Konsulats erhielten, wurden sie tätig.
Es dauerte ein Jahr, bis die Männer schliesslich vor Gericht gebracht wurden. «Ich arbeitete in der Zwischenzeit als Personal Trainer, um mir meinen Aufenthalt zu finanzieren», berichtet Komarowa. Dann ging alles sehr schnell: In einem zweitägigen Prozess wurde nun der Haupttäter zu 25 Jahren Haft verurteilt. Die anderen beiden Männer erhielten wegen Beihilfe zur Vergewaltigung und zum Raub jeweils zehn und sieben Jahre lange Haftstrafen.
«Ich bin glücklich darüber, dass diese Typen für lange Zeit keiner Frau etwas antun werden», sagte Komarowa.