So schützen Sie sich gegen Zecken
WÄDENSWIL. Zecken haben zurzeit Hochsaison. Doch Angst vor ihnen muss man nicht haben. Vorsehen sollte man sich aber dennoch.
Menschen und Zecken haben etwas gemeinsam: Sie lieben den Sommer. Wie wir tummeln sich auch die Blutsauger derzeit in der Natur. Und sie stechen so oft zu wie noch nie (20 Minuten berichtete). Doch aus Angst vor ihnen müsse niemand daheimbleiben, sagt Zeckenforscher Werner Tischhauser (Bild) von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW).
«Vor der Frühsommer-meningoenzephalitis (FSME) schützt eine Impfung», so der Experte. Vor Borreliose schützt lange Kleidung, denn «Zecken stechen nicht durch Textilien». Daneben empfiehlt er, festes Schuhwerk und die Socken über die Hose zu ziehen. «Alternativ kann kann man die Eingänge mit Zeckenspray einsprühen.»
Aber auch das eigene Verhalten in der Natur könne Zeckenstichen vorbeugen, sagt Tischhauser: «Wenn ich nur auf dem gekiesten Waldweg bleibe, bin ich absolut sicher. Wenn ich aber Pilze sammeln gehe oder mich im Busch erleichtere, dann geh ich genau dorthin, wo das Zeckenrisiko stark ansteigt.» Deshalb sollte man sich direkt nach solchen Ausflügen ins Unterholz gut absuchen. Zecken bevorzugen warme, feuchte und dünne Haut wie die an Kniekehlen, Oberschenkelinnenseiten, Leisten, Hals, Nacken und Achselhöhen.
Hat man sich doch eine Zecke eingefangen, ist schnelles Handeln wichtig. Hat man kein entsprechendes Hilfsmittel zur Hand (siehe Boxen), tun es notfalls auch die Fingernägel. «Bei der Borrelioseprävention zählt jede Stunde», so der Experte. «Wenn ich die Zecke noch am selben Tag rausziehe, ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung der Borrelien sehr klein bis gleich null.» Auf gar keinen Fall sollte man die
Zecken vorbehandeln: Die Tiere ersticken dann zwar, aber vorher drücken sie noch alle Erreger in ihr Opfer rein. Und das erhöht das Infektionsrisiko gewaltig.