20 Minuten - St. Gallen

Vorne muss bei der Nati noch was gehen

TOLJATTI. Gegen Brasilien war eine solidarisc­he Abwehrleis­tung gefragt. Aber wer soll gegen die Serben die Tore schiessen?

-

Wer Haris Seferovic so zuhört, der bekommt das Gefühl, alles sei ganz einfach. Gegen Brasilien? «Hat natürlich jeder von uns nach hinten gearbeitet.» Gegen Serbien? «Werden wir mehr Ballbesitz haben und mehr Räume. Da gibt es sicher mehr Chancen.»

Wer Haris Seferovic so zusieht auf dem Feld gegen Brasilien, der bekommt das Gefühl, dass alles etwas komplizier­ter werden dürfte. Natürlich rennt der Stürmer Räume zu. Natürlich stellt er sich in den Dienst der Mannschaft. Aber in den wenigen Momenten, in denen er mal an einen Ball kommt, in denen er das tun darf, was ihm als Angreifer Spass machen müsste, wirkt er nicht bereit für den Auftritt auf der Wm-bühne. Da sieht er aus, wie ein Stürmer halt so aussieht, der im Club in diesem Jahr 80 Minuten Einsatzzei­t erhalten und 2018 erst ein Tor erzielt hat. Er verstolper­t den Ball, er spielt den Pass, anstatt den Abschluss zu suchen. Er wirkt wie ein Spieler ohne jedes Selbstvert­rauen.

Es gäbe also Gründe, gegen Serbien auf einen anderen Stürmer zu setzen. Auf Breel Embolo, der dem Schweizer Spiel etwas Unberechen­bares geben könnte. Oder auf Mario Gavranovic, der wirkt, als sei er mit einem ganzen Koffer voller Selbstvert­rauen nach Russland gereist.

Aber es wäre eine Überraschu­ng, sollte Petkovic seinen Stürmer auswechsel­n. Der Trainer bleibt seinen Spielern gern treu. So dürfte es zumindest zu Beginn an Seferovic liegen, die eigene Forderung umzusetzen: «Wir müssen vor dem Tor kälter werden.»

 ?? AFP ?? Ein Tor an der WM wäre Balsam für Stürmer Haris Seferovic (r.).
AFP Ein Tor an der WM wäre Balsam für Stürmer Haris Seferovic (r.).
 ?? AFP ?? Breel Embolo (l.) und Vladimir Petkovic im gestrigen Training.
AFP Breel Embolo (l.) und Vladimir Petkovic im gestrigen Training.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland