Wirtschaft
Sind die 5 Rappen fürs Plastiksäckli zu wenig?
Schweizer Detailhändler nehmen mit den Plastiksäckli dank der Gebühr von 5 Rappen viel Geld ein. «In der Zeit von der Einführung der Kostenpflicht im November 2016biszum Dezember 2017 erzielten wir einen Gewinn von rund 400 000 Franken», sagt eine Migros-sprecherin auf Anfrage. Das bedeutet: Bei der Migros gingen in einem Jahr rund 7 Millionen Säcke oder rund 21000 Stück pro Verkaufstag weg. Auch bei Coop schenken die Säckli ein. Zwischen dem GebührenStart im Februar 2017 und Ende 2017 seien rund 350 000 Franken zusammengekommen. Das sagte kürzlich CoopChef Joos Sutter im Gespräch mit 20 Minuten. Übers Jahr gerechnet sind das knapp 8 Millionen Säckli. Sowohl Migros als auch Coop lassen die Beträge vollständig in Umweltprojekte einfliessen. Denner, Volg und Landi nennen keine Zahlen.
Mit der Gebühr wollen die Händler gegen den Plastikverbrauch kämpfen. Das zeigt zwar Wirkung: 2017 verringerte er sich gegenüber dem Vorjahr um vier Fünftel. Doch die Zahlen von Coop und Migros zeigen: Der Verbrauch ist immer noch sehr hoch. Könnte eine Preiserhöhung ihn weiter eindämmen? Die Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz, der Coop, Denner und Migros angeschlossen sind, winkt ab. «Das hätte nur eine geringe Wirkung», sagt Sprecher Patrick Marty. Auf die Säckli ganz verzichten wollen die Händler nicht. «Sie sind ein Kundenbedürnis», so Marty. Laut Adrienne Suvada vom Institut für Marketing Management der ZHAW sind höhere Gebühren kaum mehr zu rechtfertigen und würden den Vorwurf der Abzocke aufkommen lassen.