Leichtsinn: Horrorunfall mit Transportseilbähnli
REICHENBACH BE. Beim Absturz einer privaten Seilbahn sind am Samstag vier Menschen verletzt worden. Die Bahn ist nur für Material ausgelegt.
REICHENBACH BE. Aus rund zehn Metern Höhe ist eine private Transportseilbahn im Kandertal in die Tiefe gestürzt. In der Holzbox fuhren drei Frauen und zwei Männer mit – obwohl die Bahn nicht für Personen zugelassen ist. Zwei von ihnen wurden schwer verletzt. Die Unfallursache wird untersucht. Ein Anwohner vermutet, dass die Gruppe für die Bahn zu schwer war.
Das Drama ereignete sich am Samstagnachmittag im Berner Kandertal. Drei Frauen und zwei Männer hatten sich offenbar in die Holzkiste einer Transportseilbahn gequetscht, die oberhalb Reichenbach auf die Alp Unterniesen führt. Damit wollten sie sich wohl den 15-minütigen Aufstieg ersparen. Doch dies ging schief: Aus noch ungeklärten Gründen stürzte das hölzerne Gondeli aus rund 10 Metern Höhe ab, die Insassen wurden im unwegsamen Gelände hinausgeschleudert.
Dabei wurden ein Mann und eine Frau schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt, die zwei anderen Frauen kamen mit leichten Verletzungen davon. «Die haben riesiges Glück gehabt», sagte ein Einwohner vor Ort. Die vier Verletzten wurden mit zwei Helikoptern der Rettungsflugwacht und einem Heli der Air-glaciers ins Spital geflogen. Die zwei Leichtverletzten konnten dieses noch am selben Tag wieder verlassen.
Vor Ort zeigte sich: Offenbar war das Tragseil gerissen – möglicherweise, weil die Last zu schwer war. Der genaue Unfallhergang wird von der Polizei untersucht. «Ich habe die Seilbahn auch schon benutzt», sagt D. J.*, der auf der Alp eine Hütte betreibt. «Entweder man läuft hinauf oder man nimmt das Bähnli.» Zwar sei ihm bewusst, dass das nicht wirklich erlaubt sei, allerdings würden das viele tun – trotz der Gefahren.
*Name der Redaktion bekannt