Chefs sollen für den Nati-match frei geben
ZÜRICH. Die Schweiz steht still, wenn Millionen das Wm-spiel der Nati schauen. Der Arbeitgeber-chef ruft zu «Grosszügigkeit» auf.
Noch nie kam die Nati an einer WM mit Gruppenphase in einen Viertelfinal. Die ganze Schweiz wird mitfiebern. Der Haken: Das Spiel gegen die Schweden beginnt um 16 Uhr. Werden viele Angestellte und Schüler blaumachen und Wmgrippe bekommen?
«Dass Heerscharen blaumachen, ist nicht anzunehmen», sagt Roland Müller, Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes. Er empfiehlt den Firmen, nach Möglichkeit eine Auge zuzudrücken und je nach Tätigkeit einen gelegentlichen Blick aufs Handy zu erlauben. «Pragmatismus ist hier angebracht – Firmen, seid grosszügig.» Es bleibe jeder Firma selbst überlassen, wie sie das handhabe.
Bei der Gewerkschaft Unia dürfen Mitarbeiter auch mal eine Pause verlängern, wenns grad spannend ist. «Wir rufen auch andere Unternehmen auf, kulant zu sein, wenn jemand für ein Spiel freinehmen möchte», so Unia-sprecherin Leena Schmitter. Die Grossbank UBS lässt Angestellte das Achtelfinal in den Büros gemeinsam schauen. Es gebe eine Reihe von Tv-geräten. «An der Kundenfront ist der Spielraum verständlicherweise kleiner», sagt Ubs-sprecher Hubertus Külps. Für Ikea Schweiz ist das Achtelfinal gegen Schweden speziell: «Die Mehrheit der 3000 Mitarbeitenden hier fiebert zwar für die Schweiz, aber bei vielen schlägt auch ein schwedisches Herz in der Brust», sagt Sprecher Alexander Gligorijevic.