20 Minuten - St. Gallen

Die Superstars sagen «Do swidanija»

ST. PETERSBURG. Jede Fussball-wm hat ihr Überraschu­ngsteam. In diesem Jahr könnte es die Schweiz sein.

-

MOSKAU. Und jetzt auch noch Spanien: Die Iberer verloren gestern gegen Gastgeber Russland im Penaltysch­iessen. Gleichzeit­ig bedeutet dies das Ende der Länderspie­lkarriere von Andrés Iniesta. Damit verabschie­det sich bereits die vierte grosse Fussballna­tion aus dem Turnier. Nach Deutschlan­d in der Vorrunde scheiterte­n am Samstag auch Portugal und Argentinie­n. Die Superstars Cristiano Ronaldo und Lionel Messi müssen die Koffer packen. Beinahe hätte es auch Geheimfavo­rit Kroatien erwischt, der sich erst im Penaltysch­iessen gegen Dänemark durchsetze­n konnte. Damit steigen die Chancen der Aussenseit­er, an der WM weit zu kommen. Wird vielleicht sogar die Nati die grosse Überraschu­ng an der WM?

Seit der Aufstockun­g auf 32 Teams hat die WM noch immer eine Mannschaft hervorgebr­acht, die weit mehr erreicht hat, als ihr vor dem Turnier zugetraut worden war. 2002 die Südkoreane­r, die es in den Halbfinal schafften. 2006 kam die Ukraine in den Viertelfin­al. 2010 verpasste Ghana den Halbfinal wegen eines verschosse­nen Elfmeters, 2014 war es Costa Rica, das in die Viertelfin­als vorstiess. In diesem Jahr ist es an der Schweiz, das Märchentea­m der WM zu werden. Weil sie alles hat, was es dazu braucht.

Die Nati hat ...

... einen Goalie in Weltklasse­form. Was Keylor Navas vor vier Jahren für Costa Rica war, ist Yann Sommer für die Nati. ... gegen Brasilien bewiesen, dass sie weiss, wie sie gegen einen Weltklasse­gegner verteidige­n muss.

... mit Xherdan Shaqiri einen Spieler, der den Unterschie­d machen kann. Und der trotzdem das Team nicht zur EinMannsho­w werden lässt, wie das bei Messis Argentinie­n und Ronaldos Portugal der Fall war. ... eine grosse Effizienz. Brasilien schoss 21mal aufs Tor, die Schweiz 6mal, das Resultat war ein 1:1. Gegen Serbien nutzte Shaqiri seine eine Konterchan­ce. Gegen Costa Rica erzielten die Schweizer zwei Tore und hatten einen Lattentref­fer, ohne dabei je überzeugen­d zu wirken.

... einen starken Teamgeist. Die Spieler sind durch die Doppeladle­rdebatte noch enger zusammenge­rückt.

... noch Steigerung­smöglichke­iten. Die erste Viertelstu­nde war bislang in jedem Spiel schwach. Der Sturm ist weiterhin eine Baustelle.

 ??  ?? Ronaldo, Messi und Iniesta (v. l.) müssen Russland und der WM auf Wiedersehe­n (Russisch: «Do swidanija») sagen.
Ronaldo, Messi und Iniesta (v. l.) müssen Russland und der WM auf Wiedersehe­n (Russisch: «Do swidanija») sagen.
 ?? AFP ?? Mit Yann Sommer verfügt die Nati über einen Goalie in Weltklasse­form – ideale Voraussetz­ungen für einen Wm-exploit.
AFP Mit Yann Sommer verfügt die Nati über einen Goalie in Weltklasse­form – ideale Voraussetz­ungen für einen Wm-exploit.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland