Hiltl wärmt Babybrei nicht auf, weil Fleisch drin ist
ZÜRICH. Das Vegi-lokal Hiltl weigerte sich, einen Babybrei aufzuwärmen – wegen des Fleischanteils von acht Prozent.
Den Vorfall im Hiltl in Zürich hat M.S.* (39) noch immer nicht verdaut: Als sie letzte Woche im Vegi-lokal mit ihrer Familie zu Mittag ass, bat sie den Kellner, den Babybrei für ihre eineinhalbjährige Tochter aufzuwärmen. Der habe sich mit Verweis auf den achtprozentigen Fleischgehalt des Breis jedoch geweigert, worauf das Kind seine Mahlzeit kalt habe einnehmen müssen. «Das ist doch total übertrieben», sagt S. In anderen Vegi- Lokalen sei das Aufwärmen des Breis nie ein Problem gewesen. «Hätten wir unser Essen nicht schon auf dem Teller gehabt, wären mein Mann und ich sofort gegangen.»
Geschäftsführer Rolf Hiltl bestätigt nach einem Gespräch mit dem Angestellten den Vorfall. «Er sagte mir aber, dass er der Frau ein Gefäss mit heissem Wasser an den Tisch ge- bracht habe, damit sie den Brei so habe warm machen können.» Laut Hiltl war der Kellner etwas gar streng: «Er hätte bei einer Serviceleitung nachfragen sollen. Diese hätte in diesem Fall ganz sicher Augenmass walten lassen und der Mutter den Babybrei aufgewärmt.» S. bestätigt, dass der Kellner ein Glas heisses Wasser an den Tisch brachte, aber: «Auf diese Weise wird ein Babybrei nie und nimmer richtig warm.» Hiltl will den Vorfall indes zum Anlass nehmen, «das Team erneut bezüglich Umgang mit Babybrei zu sensibilisieren». *Name der Redaktion bekannt