Schweizer Sprint-gala mit Kambundji und der Staffel
LAUSANNE. Zuerst läuft Mujinga Kambundji einen Schweizer Rekord über 100 m. Danach doppelt sie mit der Staffel nach.
Die Bernerin kommt der 11-Sekunden-marke immer näher. An der Athletissima in Lausanne senkte Mujinga Kambundji ihren 100-m-rekord um vier Hundertstel auf 11,03 Sekunden. Es war ein enges Rennen in einem starken Feld – die Ränge 2 bis 6 teilten sich die Doppel-olympiasiegerin Elaine Thompson (JAM), Jenna Prandini (USA), Europas Sprintqueen Dafne Schippers, Kambundji und Murielle Ahouré (CIV) innerhalb von 4 Hundertsteln. Das trieb die Schweizerin, die Fünfte wurde, zum Rekord. Hinterher meinte sie: «Das perfekte Rennen war es nicht. Ich kann noch schneller laufen.»
Eine Stunde später pulverisierte Kambundji mit ihren Kolleginnen Ajla Del Ponte, Sarah Atcho und Salomé Kora die Schweizer Bestmarke über 4 x 100 m. In 42,29 Sekunden fiel der Rekord deutlich, dazu holten sich die Schweizerinnen den Sieg. Gelingt eine solche Leistung im August an der EM in Berlin, liegt eine Medaille auch ohne Patzer der Konkurrenz drin.
Lea Sprunger blieb über 400 m Hürden zwar unter ihren Erwartungen, mit 54,79 Sekunden gelang ihr aber eine europäische Saisonbestleistung – diese hatte zuvor die Britin Eilidh Doyle (54,80) inne. Die Zeit ergab einen 6. Platz.
Für das Highlight aus internationaler Sicht zeichnete der Amerikaner Noah Lyles verantwortlich. Der 20-jährige Showman egalisierte über 200 m mit 19,69 Sekunden die eigene Jahresweltbestleistung. Lyles ist nicht nur schnell, er ist auch überzeugt, früher oder später Usain Bolts Weltrekord (19,19) zu brechen.