Riskante Rettungsaktion in Thailand
BANGKOK. Vier der in einer Höhle in Thailand eingeschlossenen Buben konnten gerettet werden. Die anderen warten noch.
MAE SAI. Ein internationales Rettungsteam konnte gestern vier Teenager aus der Tham-luang-höhle in Thailand retten. Danach mussten die Taucher die Bergung unterbrechen. Die restlichen acht Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren und der Trainer sollen heute herausgeholt werden. Die Fussballjunioren sitzen seit dem 23. Juni in der Höhle fest. Neuerliche Regenfälle drohen, die riskante und aufwendige Rettungsaktion noch gefährlicher zu machen.
Gestern hat in der thailändischen Provinz Chiang Rai die Rettungsaktion für die zwölf eingeschlossenen Buben und ihren Fussballtrainer begonnen. Insgesamt seien 90 Taucher im Einsatz gestanden, 40 aus Thailand, die restlichen aus aller Welt. «Die Jungen sind körperlich, seelisch und psychisch bereit, herauszukommen», sagte Provinz Gouverneur Narongsak Osotthanakorn. «Wir kämpfen gegen die Zeit und gegen den Regen.»
Der 14-jährige Mongkhol Boonpiam soll die Höhle laut thailändischen Berichten als Erster verlassen haben. Bis gestern Abend konnten vier Teenager die Höhle verlassen. Für die Rettung wurden sie sediert: «Die Jungs waren unter medizinischer Betäubung, sodass sie nicht in Panik geraten», sagte Taucher Ivan Karadzic zu Danmarks Radio. «Ich bin froh, dass wir unsere Mission erfolgreich für die ersten vier abgeschlossen haben», so Osottanakorn. Sie wurden mit der Ambulanz ins Spital gebracht.
Die Strecke, die die Retter mit den Buben zurücklegen müssen, ist nicht nur lang, sondern auch extrem anspruchsvoll. Mehrere Stunden dauert der Weg. Da die Sauerstoffvorräte der Taucher und Retter nach einigen Stunden
aufgebraucht waren, wurde die Aktion gestoppt. Heute soll die Rettung weitergehen. Wenige Stunden nach der Unterbrechung begann es laut verschiedenen Berichten jedoch, im Gebiet um die Höhle wieder zu regnen.
Einen ersten Hoffnungsschimmer erhielten die Eltern der Buben bereits am Samstag. Retter überbrachten ihnen Botschaften ihrer Kinder. «Macht euch keine Sorgen, wir sind stark», schrieb etwa einer.