Diesen Sommer schlaumachen
BELIEBT Ob auf dem Balkon, in der Badi, auf dem Berg oder am Strand: Die heissen Tage des Sommers eignen sich hervorragend, um die Nase mal wieder in ein gutes Santiago Borja, Texte von Michaela Koschak: «Pictures by #Thestormpilot», Teneues, 160 Seiten.
AUSSICHTEN. Santiago Borja aus Quito, Ecuador, ist Linienpilot. Für eine grosse Airline fliegt er täglich
drucksvoll. Darin beschreiben zwei Engländer, wie sie einerseits die Schweizer und andererseits die Deutschen erleben. Erwähnt wird – natürlich – die «Unverblümtheit und Direktheit» sowie der viel beschworene «Kantönligeist». Doch es finden sich auch jede Menge Überraschungen darin. Die Ergebnisse sind auf jeden Fall lesenswert, über weite Strecken amüsant und teilweise auch etwas irritierend für die Vertreter der beschriebenen Nationen. Doch wer ganz ehrlich zu sich selbst ist: Ganz unrecht haben die Autoren nicht mit ihren Beschreibungen. So erkennt man sich auf vielen der über 100 Seiten durchaus wieder. Buch zu stecken. Doch wer das vorhat, hat die Qual der Wahl.
Damit Sie sich gar nicht erst mit schlechten Werken beschäftigen müssen, haben wir um die Welt. Mit dabei im Cockpit: seine Kamera. Er zückt sie, wann immer sich am Horizont etwas zusammenbraut. So entstanden über die Jahre atemberaubende Aufnahmen von Gewittern, Stürmen, Blitzen und anderen Naturphänomen für Sie unsere Top-11sachbücher des Sommers zusammengestellt und wagen zu behaupten, dass da für jeden etwas dabei sein dürfte. direkt aus dem Cockpit. Erstmals in einem Buch gesammelt, beeindrucken seine Werke durch ihre Schönheit und fordern dem Betrachter gleichzeitig Respekt vor den Naturgewalten ab.
Julian Laschewski: «Nur in meinem Kopf: Leben mit einer Depression», Eygennutz-verlag, 200 Seiten. UFKLÄRUNG. Depressionen sind schlimm. Aber fast genauso schlimm sind für die Betroffenen Aussagen wie «Jeder hat mal einen schlechten Tag» oder «Lach doch mal». Sie zeigen: Viele Nichtbetroffene haben von Depressionen schlichtweg keine Ahnung. Julian Laschewskis Erstling, in dem er seine eigene Geschichte erzählt, könnte das ändern: Das Buch klärt auf und ist gleichzeitig unterhaltsam. Am Ende dürfte wohl jeder Leser dem Vorwortschreiber Mark Benecke (genau, der Kriminalbiologe!) zustimmen: Julians Story ist von vorne bis hinten jede Leseminute wert. C. de Weck, L. Pauli: «Richtig giftig», Atlantisverlag, 32 Seiten.
RNUNG. Für Kinder kann die Welt ein ganz schön gefährlicher Ort sein – wenn sie die Risiken des alltäglichen Lebens nicht kennen. Das will «Richtig giftig» ändern. Im Buch erzählen Lorenz Pauli und Claudia de Weck ein wildes Abenteuer der beiden neugierigen Kinder Aaron und Mona und sensibilisieren so auf unterhaltsame Weise Eltern und Kinder für die Gefahren chemischer Produkte im Haushalt. Das Buch ist in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit entstanden und sollte in keinem Haushalt mit kleinen Kindern fehlen.
A. Mizielinska, D. Mizielinski: «Alle Welt. Das Landkartenbuch», Moritz-verlag, 152 Seiten. KINDER. Mit Liebe zum Detail hat das polnische Paar Aleksandra Mizielinska und Daniel Mizielinski einen Kinderweltatlas geschaffen, der auch Erwachsene begeistert. Insgesamt 72 Länder werden auf jeweils einer Doppelseite anhand aufwendiger Illustrationen zu Sitten und Gebräuchen sowie Flora und Fauna porträtiert und dem Leser nähergebracht. «Alle Welt» ist ein Werk, das bei den meisten Kindern augenblicklich Lieblingsbuch-status erlangen dürfte.