Rekord-ernte: Gemüse muss entsorgt werden
ZÜRICH. Das Wetter ist perfekt für Zucchetti, Rüebli und Kabis. Doch die Bauern bringen durch das Überangebot ihre Ernten nicht los, die Preise sind im Keller. «Wir haben deshalb auch Waren entsorgt», sagt ein Produzent. Das stört Foodwaste-aktivisten: Stattdessen sollten die Bauern Abgabe-aktionen starten oder freiwillige Helfer aufs Feld holen.
BERN. Beim Gmüesgarte in Bern spürt man die Überproduktion der Bauern derzeit stark. Die Aktivisten verkaufen überschüssiges Gemüse in einem eigenen Laden. Man habe aber noch Kapazität, um Waren anzunehmen und damit eine Abgabeaktion zu starten, sagt Geschäftsführerin Franziska Güder. Sie rät Bauern, statt ihr Gemüse zu vernichten, selbst solche Aktionen durchzuführen, oder verweist auf das Projekt Erntenetzwerk, das mit freiwilligen Helfern die Ernte und die Ware übernimmt.
Dass Gemüse aufgrund tiefer Preise vernichtet wird, findet auch Dominik Waser bedenklich. Mit seinem Verein Grassrooted rettete er Ende Juni 30 Tonnen Tomaten vor der Biogas-anlage. Er hofft darauf, dass jetzt die betroffenen Gemüseproduzenten aktiv werden: «Wir sind offen, wenn sich Produzenten, die jetzt Überschüsse haben, melden – zuerst müssen wir jedoch die weitere Tomatenverarbeitung unseres bisherigen Lieferanten in Angriff nehmen.»