Ferrari macht 69 000 Euro Gewinn pro Fahrzeug
Laut einer aktuellen Studie verdient die italienische Sportwagenschmiede pro Fahrzeug am meisten. Tesla und Bentley legen drauf.
«Big cars, big profits» – so lautete vor 40 Jahren der Slogan der Autoindustrie, denn grosse Autos versprachen auch immer grosse Profite. «Doch das gilt heute nicht mehr unbedingt», wie Wirtschaftsprofessor Ferdinand Dudenhöffer mit der neuen Studie des CAR Center Automotive Research an der Universität Duisburg bestätigt.
Auch dank des Sponsoringgeschäfts rund um die Formel 1 nimmt Ferrari demzufolge mit jedem verkauften Fahrzeug 280000 Euro ein und machte im ersten Halbjahr 2018 pro Fahrzeug 69 000 Euro Betriebsgewinn. Zum Vergleich: Jaguar Land Rover kommt dagegen laut der Studie nur auf 800 Euro. Die deutschen Premiummarken Mercedes-benz, BMW und Audi liegen mit Durchschnittsprei- sen zwischen 33000 und 38000 Euro pro Auto und rund 3000 Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern gut im Rennen. Volvo landet etwas dahinter. Elektropionier Tesla hingegen erzielt mit jedem verkauften E-auto 11 000 Euro Verlust.
Sehr gut unterwegs ist auch der deutsche Sportwagenbauer Porsche: «Die Marke spielt in einer anderen Liga», wird die im Vergleich zu Audi, BMW und Mercedes fast doppelt so hohe Profitabilität gelobt. Pro Fahrzeug erwirtschafte der Zuffenhausener SUV- und Sportwagenbauer 91 000 Euro Umsatz und fast 17 000 Euro Gewinn. Der durchschnittliche Maserati ist etwas günstiger, bringt aber nicht einmal 5000 Euro Betriebsgewinn.
Tiefrote Zahlen erwirtschaftet Bentley mit seinen Luxusautos: 165000 Euro Umsatz und 17000 Euro Verlust je Fahrzeug errechnete das CAR. Ein Firmensprecher der Vwtochter erklärte, Bentley «investiere kräftig in die Elektrifizierung». Rolls-royce und Lamborghini legten keine Gewinnzahlen offen.
«Die Analyse der Geschäftsergebnisse der Premium- und Luxushersteller zeigt deutlich, dass auch hier das Geld nicht auf den Bäumen wächst», zieht Dudenhöffer sein Fazit. «Scales sind wichtig, wie etwa Porsche oder BMW zeigen. Scales sind aber auch nicht alles, wie Bentley zeigt. Die Kombination von Ferrari, Super-premium mit Supershow bei Formel 1, ist zum Erfolgsmodell im High-endbereich geworden.»