20 Minuten - St. Gallen

Polizist lässt sich als «Hänsli» auf Gaunerin ein

FRAUENFELD. Immer wieder werden Menschen Opfer von Online-betrügern. Die Kantonspol­izei Thurgau zeigt nun an einem realen Beispiel, wie die Gauner vorgehen.

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«Liebe, Wie geht es der Familie. Ich bin Frau Lorena Elonso, aus Spanien schreibe ich, um Sie über meine Absicht zu beziehen, mein Geld (3,5 Millionen Euro) für Wohltätigk­eitsarbeit in Ihrem Land zu verwenden.» Dieser Teil eines E-mails landete vor rund zwei Wochen bei der Kantonspol­izei Thurgau. «Wenn man ein solches Mail erhält, sollte man es sofort löschen und auf keinen Fall darauf eingehen, denn dabei handelt es sich um Betrüger», warnt Daniel Meili, Medienspre­cher der Kapo Thurgau.

Doch Meili geht auf das Mail ein und spielt den Betrügern Mitgefühl vor, will mehr über Lorena erfahren. Er gibt sich als Hans Muster aus, nennt sich später selbst Hänsli. «Auch wenn das Ganze unterhalts­am erscheint, möchten wir die Leute vor allem sensibilis­ieren», so Meili. Deshalb postet die Kapo Thurgau den gesamten Mailverlau­f auf ihrer Facebookse­ite. «Ich möchte versuchen aufzuzeige­n, wie diese Betrüger vorgehen.» Es handle sich wahrschein­lich um einen Versuch von Vorschuss-betrug. Dabei wird den Opfern eine grosse Menge Geld versproche­n.

Die Betrüger zur Rechenscha­ft zu ziehen, dürfte aber so gut wie unmöglich sein. «Diese Gruppierun­gen haben jahrelange Erfahrung mit solchen Sachen und wissen, wie sie ihre Spuren verwischen können», sagt Meili. Dahinter stecke wohl die sogenannte Nigeriacon­nection.

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Der bisher letzte Brief aus der Konversati­on mit den Betrügern.

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