Sie rast in 0,5 Sekunden von 0 auf 100
MANNHEIM. Beim Dragster-rennen am Hockenheimring schafft Jndia Erbacher eine Bestzeit über die Viertelmeile.
MANNHEIM. Jndia Erbacher ist ein Speedjunkie. Die Baselbieterin gehört zu den schnellsten Frauen der Welt, wenn sie in ihrem über 10000 PS starken Top Fuel Dragster Jasmine über den Asphalt rast. Am Hockenheimring stellte die 23-Jährige am Wochenende eine persönliche Bestzeit über die Viertelmeile auf: Für die 402,34 Meter brauchte sie dank einem Tempo von über 480 km/h 4,039 Sekunden. «Man ist immer nervös vor einem Run», sagt sie.
Nach etwas mehr als vier Sekunden ist der Spuk vorbei, Jndia Erbacher hat es geschafft: Sie legt die 402,34 Meter mit einem Tempo von über 480 km/h zurück. Die 4,039 Sekunden bedeuten für sie eine neue Bestzeit über die Viertelmeile. Erbacher ist 23 Jahre alt und fährt Dragster-rennen, das heisst, sie setzt sich in ihren über 10000 PS starken Top Fuel Dragster Jasmine und gibt Vollgas. Das lasse sich mit nichts anderem vergleichen, sagt sie. Bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 0,5 Sekunden wird man mit 6 g in den Sitz gedrückt. «Man ist immer nervös vor einem Run, da man auf einer tickenden Zeitbombe sitzt», sagt die Baselbieterin.
Mit dabei an den Rennen ist ihr Vater Urs, der selber auch sehr erfolgreich fährt – er ist sechsfacher Europameister. «Papa war am Anfang nicht begeistert, dass ich Dragster fahre. Jedoch habe ich einen Dickschädel in dieser Hinsicht und boxe durch, was ich mir vornehme», sagt Jndia. Sie muss sich in dieser Sportart immer wieder gegen Männer beweisen, das bereitet ihr keinerlei Probleme, da sie in einer Werkstatt aufgewachsen ist. «Ich weiss, wie es ist, mit den Männern zusammen zu sein, ich habe keine Berührungsängste. Ich habe eine riesige Klappe und meinen eigenen Kopf, somit weiss ich mich zu wehren und durchzusetzen.»
Das Hauptziel der Speedfanatikerin ist es, in den USA eine Saison zu bestreiten: «Davon leben zu können und von Strecke zu Strecke zu fahren: Das wäre mein Lebenstraum.»