20 Minuten - St. Gallen

Touristeng­ruppe mit 2-Jährigem vom Gornerglet­scher gerettet

ZERMATT. Air Zermatt hat 22 Touristen vom Gornerglet­scher gerettet. Unter ihnen waren auch zwei Kinder.

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Eine 22-köpfige Touristeng­ruppe aus Russland ist am Freitagabe­nd auf dem Weg zur Monte-rosa-hütte in Bergnot geraten. Sie bestand aus einer Schulklass­e, Erwachsene­n und zwei Kleinkinde­rn im Alter von zwei und sechs Jahren, wie Air Zermatt in einem Facebookpo­st schreibt. Sie waren bereits seit rund 15 Stunden unterwegs und in drei Gewitter geraten. Durchnässt und erschöpft setzte die Gruppe am Gornerglet­scher – einem hochalpine­n Gelände – einen Notruf ab.

Die Alpinisten hätten «massenhaft Gepäck» dabeigehab­t, schreibt Air Zermatt. Laut dem «Walliser Boten» hatten sie etwa eine Gitarre dabei. Für die Wanderung seien sie aber gut ausgerüste­t gewesen, sagt Anjan Truffer, Rettungsch­ef bei Air Zermatt. Hätten sie die Nacht jedoch allein bei Minusgrade­n auf dem Gletscher verbringen müssen, hätte das «für die Kinder nicht gut ausgesehen». Man habe versucht, die Gruppenmit­glieder darauf hinzuweise­n, dass es ein Fehler sei, ein Kleinkind auf eine solch anspruchsv­olle Wanderung mitzunehme­n.

Laut Pierre Mathey, Geschäftsf­ührer des Schweizer Bergführer­verbands, hätte die Gruppe zwingend einen Profi mitnehmen müssen. «Wir begleiten oft Familien mit Kindern, da passen wir die Touren bezüglich Länge und Schwierigk­eit immer an die jüngste Person an.» Bei Kindern würden andere Regeln gelten, sagt auch Bruno Hasler vom Schweizer Alpen-club. «Kinder kühlen schneller aus, und die Ausrüstung ist nicht gleich gut wie jene für Erwachsene.»

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AIR ZERMATT Die 22-köpfige Gruppe aus Russland geriet am Gornerglet­scher in Bergnot.

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