20 Minuten - St. Gallen

«Ich wollte kein Meitli sein»

Von der zarten Misskandid­atin zum gestählten Fitnessmod­el: Cindy Landolt ist die bekanntest­e Personal Trainerin der Schweiz. Die 33-jährige Zürcherin über ihre Verwandlun­g, Weiblichke­it und Trainingsi­rrtümer. SULAMITH EHRENSPERG­ER

-

Cindy, dein erstes Krafttrain­ing war mit 16 Jahren, wie kam es dazu?

Eingeführt hat mich damals vor 17 Jahren ein junger Herr. Der Freihantel­bereich war abgetrennt, die Tür offen. Fasziniert fragte ich ihn, was in diesem Raum sei. Der sei für Männer, sagte er. Mich hat das gestört – und neugierig gemacht. Innerhalb von zehn Jahren hast du knapp 20 Kilo zugenommen und dich zur Fitnessgöt­tin trainiert. Warum die Verwandlun­g?

Als Model musste ich sehr schlank sein und durfte nicht mehr als 60 Kilo wiegen. Ich fühlte mich nicht wohl, aber mit 16 Jahren lernt man sich erst kennen. Ich kam an den Punkt, wo es mir egal war, was andere von mir denken. Ich wollte nicht mehr dünn, herzig und ein Meitli sein. Ich wollte tun, was mich glücklich macht.

Wie oft bekommst du zu hören, dass so viele Muskeln nur etwas für Männer seien?

Bis vor vier Jahren habe ich viel mehr negative Reaktionen erhalten, nun fast nicht mehr. Der Fitnesstre­nd hat auch die Schweiz erreicht. Frauen mit Muskeln sind attraktiv! Die Leute sehen, dass ich nicht einfach ein bisschen Muskeln pumpe, weil es für eine kurze Zeit toll ist. Seit elf Jahren investiere ich meine ganze Energie in Training und Arbeit.

Verrätst du, was ein typisches Cindy-workout ausmacht?

Ich setze mir immer Ziele und habe jede Übung und jedes Gewicht der letzten zwölf Jahre notiert. Mein Workout basiert vorwiegend auf Powerlifti­ng und Maximalkra­fttraining. Ich trainiere viermal die Woche. Ich stecke mir 4-, 8- oder 12-Monatsziel­e und plane den Tagesablau­f und das Reisen danach. Mein Geheimnis ist also, dass ich meine Ziele konsequent verfolge.

Auf Instagram geizt du nicht mit deinen Reizen, ganz zur Freude deiner Tausenden von Fans. Wie passt das zum Image als Kraftsport­lerin?

Ich zeige den Po und spiele mit Reizen. Auch wenn die Bilder sexy oder provokativ sind, ist der Fokus immer auf den Muskeln. Wenn ich mich bedeckt gäbe, könnte ich nicht zeigen, was mit Krafttrain­ing möglich ist. Die Bilder machen Spass, aber in meinem Club stehe ich nie im knappen Bikini da.

Dein wichtigste­r Trainingst­ipp?

Was ich erreicht habe und vermittle, ist das Resultat von vielen Jahren mit Hochs und Tiefs. Klassische­s Krafttrain­ing ohne Schnicksch­nack funktionie­rt für 90 Prozent der Leute, die Muskeln aufbauen und Fettmasse verlieren wollen. Es braucht Disziplin und den Willen, regelmässi­g zu trainieren, um das Ziel zu realisiere­n.

Lesen Sie das ganze Interview mit Cindy Landolt auf 20min.ch/fitness

 ?? OSKARMOYAN­OPHOTOGRAP­HY ?? Cindy Landolt schafft beim Kreuzheben 146 kg, beim Bankdrücke­n 100 kg. Sie wiegt 82 Kilo.
OSKARMOYAN­OPHOTOGRAP­HY Cindy Landolt schafft beim Kreuzheben 146 kg, beim Bankdrücke­n 100 kg. Sie wiegt 82 Kilo.
 ?? CINDYTRAIN­ING ?? Cindy als 16-jähriges Model und acht Jahre später als Muskelfrau.
CINDYTRAIN­ING Cindy als 16-jähriges Model und acht Jahre später als Muskelfrau.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland