Vögel brauchen wegen der Dürre jetzt Futter
ZÜRICH. Vögel finden zurzeit kaum noch Nahrung. Auffangstationen rufen nun zum Vogelfüttern auf.
ZÜRICH. Der extrem trockene Sommer setzt den Wildvögeln übel zu. In den Vogelpflegestationen landen zuhauf abgemagerte Vögel. Betroffen sind vor allem Amseln und Drosseln. Deren Beutetiere – Käfer und Regenwürmer – stecken tief eingegraben im steinharten Boden. Tierschützer empfehlen darum, jetzt schon Futter auszulegen – aber auf keinen Fall Brot.
In Schweizer Vogelpflegestationen müssen Mitarbeiter derzeit besonders viele Vögel aufpäppeln. «Wir erhalten extrem ausgehungerte Vögel», schreibt Elisabeth
Kehl von der Volieregesellschaft Zürich auf Facebook. Laut Tierpfleger Marc Stähli hat es in anderen Jahren höchstens Einzelfälle dieser Art gegeben. Betroffen seien vor allem Drosseln. «Sie sind spindeldürr und so geschwächt, dass sie nicht mehr fliegen können.» Damit seien sie leichte Beute für Katzen. Den Hunger sieht man den Vögeln nicht unbedingt an: «Wenn es ihnen schlecht geht, plustern sich Vögel häufig auf», sagt Helen Homberger vom Verein für Vogel und Wildtierpflege Schaffhausen. Auch an Vögeln, die sich für die Reise in den Süden vorbereiten, geht der Futterman gel nicht spurlos vorbei .«V iele Beeren sind vertrocknet, was für Vögel, die sich für ihre lange Reise Fett anfressen müssen, nicht ideal ist», sagt Stefan Bachmann von Birdlife Schweiz.
Verantwortlich für das Vogelelend ist die Trockenheit. «Wegen der Hitze haben sich Würmer und Insekten tief in den Boden verzogen», so Stähli. Bevor diese wieder in die Greifnähe von Vögeln kämen, sei eine längere Regenphase nötig. Laut Esther Geisser vom Network for Animal Protection kommen die Vögel auch nicht mehr so einfach an Flüssigkeit: «Ihre natürlichen Wasserquellen wie zum Beispiel Weiher sind ausgetrocknet, und Pfützen gibt es kaum mehr.» Die Tier und Vogelschützer rufen die Bevölkerung deshalb zum Vogelfüttern auf.