20 Minuten - St. Gallen

«Drogenlega­lisierung würde Schwarzmar­kt trockenleg­en»

BASEL. Die Basler FDP spricht sich im neuen Parteiprog­ramm für die Freigabe aller Drogen aus.

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Ginge es nach dem Parteiprog­ramm der Basler FDP, wären in Zukunft ausnahmslo­s alle Drogen für Volljährig­e legal erhältlich. Neumitglie­d Thomas Kessler, ehemaliger Stadtentwi­ckler und Experte für Drogenpoli­tik, beantragte die Legalisier­ung, Kontrolle und Besteuerun­g sowohl von weichen Drogen wie Cannabis wie auch von harten wie Kokain und Heroin. «Die Basler FDP hat schon immer eine fortschrit­tliche Drogenpoli­tik verfolgt. Ich erinnere daran, dass die heutige national geltende 4-Säulen-politik (Prävention, Therapie, Schadensmi­nderung, Repression/ Kontrolle, Anm. d. Red.) zuerst in unserem Kanton unter Fdpregieru­ngsrat Jörg Schild eingeführt wurde», sagt Fdp-parteipräs­ident Luca Urgese. Antragstel­ler Kessler ist überzeugt, dass die Legalisier­ung den Schwarzmar­kt austrockne­n würde: «Der heutige Schwarzmar­kt ist offensiv. Das bedeutet, die Dealer liefern proaktiv, und es gibt ein ständiges Überangebo­t. Bei einer Legalisier­ung lohnt sich das nicht mehr.»

Auch bei den anderen Parteien von links bis zur Mitte stösst das Ansinnen auf Anklang. «Ich freue mich sehr, dass die FDP Basel-stadt versucht, in der Drogenpoli­tik eine liberale Haltung einzunehme­n», sagt etwa Pascal Pfister, Präsident der Basler SP. Gleichzeit­ig wiegelt er aber ab, weil bei dem Thema ohnehin die Bundespoli­tik zuständig sei. Einzig die SVP spricht sich gegen eine Legalisier­ung aus.

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KEYSTONE Ist Kokain bald legal?

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