Ernährungssouveränität: Droht Krach mit dem Ausland?
BERN. Im September stimmen wir über die Initiative für Ernährungssouveränität ab. Darum geht es.
Was verlangt die Initiative?
Die Initianten aus dem Umfeld der Bauerngewerkschaft Uniterre kritisieren das Hofsterben und die verstärkte Marktöffnung in der Landwirtschaft: Sie wollen die Politik auf eine lokale und gentechfreie Landwirtschaft ausrichten. Der Bund soll sich für «gerechte» Produzentenpreise einsetzen und für bessere Löhne sorgen. Zum Schutz der heimischen Landwirtschaft müsste der Bund Zölle auf landwirtschaftliche Produkte erheben. Dabei sollen unsere sozialen und ökologischen Standards auch für Importprodukte gelten.
Wer ist dafür, wer dagegen?
Bundesrat, Parlament und eine Allianz von SVP-, FDP-, Cvpund Bdp-vertretern lehnen die Vorlage ab. Dafür sind SP und Grüne, der Bauernverband hat Stimmfreigabe beschlossen. Welches sind die besten Argumente der Befürworter?
In den letzten 30 Jahren sind laut den Initianten 35 000 Bauernhöfe und 100000 Arbeitsplätze in der Landwirtschaft verschwunden. Bauern bräuchten in den Verhandlungen mit Abnehmern wieder mehr Macht. Dank gerechterer Löhne bleibe der Beruf für weitere Generationen attraktiv. Welches sind die besten Argumente der Gegner?
Es drohe eine «Sowjetisierung» der Landwirtschaft, warnen Gegner. Die hiesige Landwirtschaft werde wieder abgeschottet