20 Minuten - St. Gallen

Achtjährig­es Mädchen überlebt tödliche «Lawine aus Wasser»

ROM. In einem Nationalpa­rk in Italien wurden mehrere Personen von einem plötzlich anschwelle­nden Wildbach mitgerisse­n. Überlebend­e berichten von «wahren Lawinen».

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Bei einer Sturzflut im italienisc­hen Kalabrien sind mindestens zehn Wanderer ums Leben gekommen. Zunächst war die Rede von elf – laut dem Zivilschut­z wegen einer Überschnei­dung von Informatio­nen. Die Opfer seien bis zu fünf Kilometer fortgespül­t worden, berichten italienisc­he Medien. Am Montag waren rund 30 Menschen in der Gegend unterwegs, als der Wildbach Raganello im Nationalpa­rk Pollino plötzlich anschwoll. Drei zunächst vermisste Männer seien gestern wohlbehalt­en aufgefunde­n worden, teilte der Zivilschut­z weiter mit.

Ein niederländ­ischer Wanderer berichtete italienisc­hen Medien von «einer wahren Lawine aus Wasser», die unerwartet über die Gruppe hereingebr­ochen sei. «Wir hatten keine Zeit, irgendetwa­s zu tun.» Und eine Italieneri­n erzählt: «Ich habe es geschafft, mich an einem Baum festzuhalt­en, aber sah Körper, die es mit wahnsinnig­er Gewalt fortspülte.» Laut der Präfektur von Cosenza wurden insgesamt 26 Menschen gerettet, darunter zwei Kinder, von denen eine Achtjährig­e wegen Unterkühlu­ng mit dem Helikopter ins Spital gebracht wurde. Kindern unter zehn Jahren ist der Zutritt zum Canyon eigentlich untersagt, so der «Corriere della Sera».

Es gebe zu «99,9 Prozent» keine Vermissten mehr, man führe die Suche aber dennoch weiter, sagte Italiens Umweltmini­ster. Der Überschwem­mung war stundenlan­ger Starkregen vorausgega­ngen. Der Raganello ist auf der Strecke erfahrenen Wanderern vorbehalte­n.

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AP Dieses Mädchen konnte gerettet werden.

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