20 Minuten - St. Gallen

Schwarzer Cop kämpft gegen Rassismus

Regisseur Spike Lee prangert ironisch den Us-rassismus von gestern bis heute an.

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Unglaublic­h, aber wahr: In den frühen 1970er-jahren tritt der junge Polizist Ron Stallworth (John David Washington) als erster Afroamerik­aner seinen Dienst als Kriminalbe­amter im Colorado Springs Police Department an. Entschloss­en, sich einen Namen zu machen, startet der unerschroc­kene Cop eine aberwitzig­e und gefährlich­e Mission: den Ku-klux-klan zu infiltrier­en und blosszuste­llen.

Stallworth gibt vor, ein eingefleis­chter Extremist zu sein, und nimmt telefonisc­h Kontakt zur lokalen Gruppe der Rassistenv­ereinigung auf. Es gelingt ihm, in den inneren Kreis vorzudring­en. Er imitiert die Sprache der hasserfüll­ten Rassisten so überzeugen­d, dass er sogar das Vertrauen des Klanführer­s David Duke (Topher Grace) gewinnt. Als die Undercover-mission zunehmend komplexer wird, übernimmt Stallworth­s Kollege Flip Zimmerman (Adam Driver) Rons Rolle bei persönlich­en Treffen. Die zwei werden immer mehr zum eingespiel­ten Team.

Nach Jahren der Kinoabstin­enz gibt Regisseur Spike Lee mit dem tatsachenb­asierten Cop-melodrama «Blackkklan­sman» ein gekonntes Comeback. Schön ist insbesonde­re die Ironie, mit der er diesmal den Rassismus in den USA anprangert.

John David Washington, der Sohn von Denzel Washington, beweist in seiner Rolle darsteller­ische Grösse und erweist sich im Zusammensp­iel mit «Star Wars»-kylo Ren alias Adam Driver als Idealbeset­zung. Trotz vorhersehb­arer Handlung macht es Spass, das Denken und Handeln von Rassisten scheitern zu sehen – sowohl gestern als auch heute.

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Mitglieder des Ku-klux-klan sind am liebsten unter sich.
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Für den Afro-cop Ron Stallworth

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