Hoarau schiesst YB in die Königsklasse
ZAGREB. YB siegt gegen Dinamo mit 2:1 und spielt erstmals in der Geschichte in der Königsklasse.
ZAGREB. Die Young Boys stehen erstmals in der Clubgeschichte in der Gruppenphase der Champions League. Nachdem YB im Playoff-rückspiel in Zagreb zur Pause noch mit 0:1 im Rückstand lag, gelang den Bernern dank ihrem Torjäger Guillaume Hoarau sensationell die Wende zum 2:1. Nach dem 1:1 zu Hause schafft die Mannschaft von Gerardo Seoane mit dem gestrigen Sieg den grossen Sprung an die Honigtöpfe der Königsklasse.
Lange hat man ihn nicht gesehen, und dann war Guillaume Hoarau da. 0:1 lag der Meister gegen Dinamo Zagreb nach einem Treffer des Ex-hoppers Izet Hajrovic (7.) in Rücklage und erlebte einen bitteren Abend. Dann drehte YB innert zwei Minuten das Cl-playoffrückspiel zu seinen Gunsten. Erst versenkte Hoarau (64.) eiskalt einen an Roger Assalé verursachten Penalty zum 1:1. Und nur eine Minute später doppelte «Air France» nach. Nach einem Sow-eckball verlängerte Wüthrich per Kopf direkt in die Füsse von Hoarau (66.). Der Stürmer stand goldrichtig und traf zum 2:1. Grosse Spiele werden von grossen Spielern gewonnen.
Barça hat Messi. Und YB hat Hoarau. «In Zagreb bin ich einer von den Big Boys auf dem Platz», sagte der Goalgetter noch. Ab sofort ist er ohne Zweifel der allergrösste Big Boy. Dank Hoarau steht YB erstmals in seiner Clubgeschichte in der Gruppenphase der Champions League. Im neuen Jahrtausend schafften es ausser dem FC Basel nur zwei Schweizer Clubs in die Königsklasse: Der FC Thun (2005) und der FC Zürich (2009). Zählt man noch GC dazu, reiht sich nun 2018 YB in diese Mini-galerie ein. Mit dem Einzug in die Gruppenphase sicherten sich die Berner zudem rund 30 Millionen Franken für die Clubkasse. Brutto, aber auch nach Abzug aller Ausgaben, bleiben dem Meister weit über 20 Millionen. Das aber interessierte gestern Abend höchstens den Ybfinanzchef. Coach Seoane interessiert nun vielmehr, welche Gegner das Los morgen (18 Uhr) in Monaco für sie bereithält.
Aber im ganzen Glückstaumel musste YB kurz bangen. Nach einem Zusammenprall mit Petar Stojanovic blieb Miralem Sulejmani bewusstlos liegen und musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung abtransportiert werden. Er wurde durch Roger Assalé (55.) ersetzt, der wenig später den Elfmeter herausholte.