14 Jahre Gefängnis für Pink-panther-räuber
ZÜRICH. Ein Mitglied der Pinkpanther-bande stand gestern wegen mehrerer Überfälle vor Gericht.
Schwer bewaffnete Polizisten bewachten gestern das Zürcher Bezirksgericht. Ein Mitglied der international tätigen Pink-panther-bande musste sich verantworten. Der Vorwurf: Der 37-jährige Serbe sei an neun bewaffneten Überfällen in Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt gewesen – mit 20 Millionen Franken Beute. Darunter mehr als tausend Schmuckstücke. «Ich erkenne alles an, was mir zur Last gelegt wird», sagte der Familienvater. Er habe ein eigenes Geschäft aufbauen wollen. «Der erste Raub sollte meine Schulden tilgen.» Später sei ein Ausstieg aber nicht mehr möglich gewesen.
Laut seinem Verteidiger war der 37-Jährige auf der untersten Hierarchiestufe der Pink Panther und ist als «Kanonenfutter» verwendet worden: «Niemand begeht freiwillig ohne Tarnung einen Raubüberfall.» Der Beschuldigte habe sich bei der Befragung zudem kooperativ und freundlich verhalten. Nur über die Hintermänner wollte er nichts verraten. «Er hat nur gesagt, dass gefährliche Leute mit Kriegserfahrung dahinterstecken», so der Verteidiger, der zehn Jahre Gefängnis für seinen Mandanten forderte. Die Staatsanwaltschaft wollte hingegen 16 Jahre: «Mehrere Opfer sind so stark traumatisiert, dass sie sich in Behandlung begeben mussten.»
Das Bezirksgericht verurteilte den Mann gestern zu 14 Jahren Gefängnis. Das Vorgehen sei von Anfang bis Ende professionell gewesen, wie in einem Kriminalfilm: «Schlimmere Fälle sind kaum vorstellbar.»