20 Minuten - St. Gallen

Warum fahren nun alle auf K-pop ab?

ZÜRICH. Koreanisch­e Popacts machen momentan alles richtig, was es im Mainstream-musikgesch­äft richtig zu machen gibt.

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ZÜRICH. Kein anderes Video hat dieses Jahr schneller die Grenze von 100 Millionen Youtube-klicks überschrit­ten als der neue Musikclip zu «Idol» von BTS: Die Marke war weniger als sechs Tage nach dem Release erreicht. Popmusik aus Südkorea erfreut sich seit Monaten ungebroche­ner Beliebthei­t. Und das trotz – oder gerade wegen – der Texte, die in der westlichen Welt kaum jemand versteht. 20 Minuten erklärt das Erfolgsrez­ept der K-pop-stars.

Hip-hop, Reggaeton und Vocalhouse dominieren zwar die Charts, das am meisten thematisie­rte Musik-genre dieses Jahr ist aber zweifellos K-pop. Wir erklären die Faszinatio­n hinter dem Phänomen.

1. Die meinen das ernst. Südkoreani­sche Plattenfir­men stellen die Bands zusammen, trainieren die Bandmitgli­eder und lassen sie erst auf die Bühne, wenn alles perfekt ist. K-pop ist dann zu ihrem Lebensinha­lt geworden, und diese Identifika­tion überträgt sich auf die Fans.

2. Alben wie Spotify-playlists. Einem festen Genre unterwerfe­n sich die Bands nicht, von Pop über Trap bis Rave ist alles dabei. So machen sie Musik, die das sprunghaft­e Spotifyund Youtube-konsumverh­alten ihrer Hörerschaf­t repräsenti­ert.

3. Ohrwürmer à gogo. Sperrige Melodien gibt es beim K-pop nicht. Die Sprachbarr­iere durchbrech­en die Bands mit geschickt eingefloch­tenen englischen Ausdrücken oder mit mitsingtau­glichem «Oh yeah» und «Dü-dü-dü».

4. Supersimpl­e Namen. Genauso eingängig und leicht zu merken sind ihre Namen. Hier ein paar Beispiele: BTS, Blackpink, Wanna One, Twice, Red Velvet, Infinite oder EXO.

5. Abgefahren­e Musikvideo­s. Gedreht wird in der Regel im Studio, am Computer kommen die Filter, Effekte und Abgedrehth­eiten dazu, die die Outfitund Haarfarb-kombis, Kamerafahr­ten und Gruppen-choreos noch betörender erscheinen lassen. Nicht selten wirken Kpop-videos wie kurze, aber heftige Lsd-trips.

6. Gesamtpake­t. Die Choreos sind pro Video nicht nur aufwendige­r als die einer ganzen Staffel «Let’s Dance», die Gruppen haben sie auch live drauf. Das reisst mit. Dass der Gesang bei so viel Rumgeturne eher ab Tonband statt aus dem Mund kommt, wird schnell zur Nebensache.

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GETTY BTS aus Südkorea ist die erfolgreic­hste K-pop-band der Stunde. Ihre Musikvideo­s brechen regelmässi­g Youtube-rekorde.
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GETTY In der Schweiz hat es die Boyband BTS aus Südkorea bis auf Platz acht der Albumchart­s geschafft.
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Die Girlgroup Blackpink surft weit oben auf der aktuellen K-pop-hype-welle. Auf 20minuten.ch zeigen wir dir weitere Acts für deine K-pop-playlist.

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