Unfallgefahr: Erste E-bikes gedrosselt
ZÜRICH. Im letzten Jahr bauten 65 E-bike-fahrer in der Stadt Zürich einen Unfall. Beim Vermieter Smide gibt es deshalb nur noch Velos mit 35 statt 45 km/h.
BELIEBT Mit einem E-bike des Anbieters Smide konnten Kunden bisher mit bis zu 45 km/h durch die Stadt flitzen. Da die Stadt Zürich eine hohe Zunahme an Unfällen befürchtet, reagiert die Firma nun und drosselt das Tempo ihrer 200 Velos auf 35 km/h. Nur noch geübte Vielfahrer dürfen das Maximaltempo ausreizen. 2017 verunfallten in der Stadt Zürich 65 Personen auf E-bikes – 20 mehr als 2016. Schweizweit kamen in den letzten fünf Jahren 39 Ebike-fahrer ums Leben. Verkehrspolitiker Thomas Hardegger (SP) begrüsst den Schritt: «Vernünftig wäre, sämtliche Ebikes auf 25 km/h zu drosseln.» Dies dränge sich insbesondere bei Leihvelos auf. «Leute, die einfach mal schnell ein E-bike ausleihen, sind oft ungeübt.»
Bei anderen Anbietern sind Tempobe- schränkungen noch kein Thema. Publibike von Postauto hat ohnehin nur Velos mit einem Maximaltempo von 25 km/h im Angebot. Auch die Firma Lime, die in Zürich Elektroscooter anbietet, sieht keinen Handlungsbedarf. Diese fahren nicht schneller als 20 km/h. Lime bietet aber auch E-velos am, vorerst erst in Berlin. «45 km/h schnelle E-bikes sollten in einer Stadt nicht gefahren werden», sagt Sprecher Roman Balzan. Schliesslich gebe es immer mehr Tempo-30-zonen. Tempodrosselungen halten die Anbieter für überflüssig. Ein Autoverkäufer dränge einem Kunden, der gern schnell fahre, schliesslich auch kein langsames Auto auf, so Publibike-sprecher Simon Glauser.