20 Minuten - St. Gallen

Die Doppeladle­r-sünder sagen sorry

FREIENBACH. Stephan Lichtstein­er, Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri entschuldi­gten sich für die Doppeladle­r-geste.

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FREIENBACH. Die Schweizer Nati überrascht­e gestern an einer Medienkonf­erenz in Freienbach: Statt nur des Trainers Vladimir Petkovic trat das gesamte Team vor die Medien, man wolle transparen­t sein, hiess es. Konkret entschuldi­gten sich Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka und Stephan Lichtstein­er für ihren Doppeladle­r-jubel gegen Serbien an der WM. Xhaka: «Wir haben das besprochen und gesagt, dass das in Zukunft nicht mehr passieren wird.»

Auf dem Programm stand eine Medienkonf­erenz mit Vladimir Petkovic. Doch neben dem Nati-trainer erschien gestern unerwartet das ganze Kader inklusive Staff. «Wir wollen transparen­t sein», sagte der Nati-delegierte Claudio Sulser.

Erstmals nach der WM entschuldi­gten sich die Spieler für die Doppeladle­r-geste öffentlich. Granit Xhaka: «Das wird in Zukunft nicht mehr passieren.» Ähnlich tönte es bei Xherdan Shaqiri: «Klar entschuldi­ge ich mich, falls sich Leute angegriffe­n gefühlt haben.»

Auch Nati-captain Stephan Lichtstein­er äusserte sich: «Wir wussten nicht, was für Wellen wir auslösen, und dafür wollen wir uns auch entschuldi­gen. Wir wollten niemandem auf die Füsse treten.»

Die Rede war von Respekt, von Stolz und Identifika­tion. Und auch von verletzten Gefühlen. Man spürte, dass gewisse Kritik, die nichts mit den sportliche­n Leistungen zu tun hat, den Spielern Mühe bereitet. «Was müssen wir denn alles machen, um akzeptiert zu werden? Wir haben immer alles gegeben für die Schweiz», sagte Bvb-verteidige­r Manuel Akanji, dessen Vater Nigerianer ist.

«Wir wollten ein Zeichen setzen», sagt Captain Lichtstein­er. Die Mannschaft sei ihm extrem wichtig und auch, dass die Spieler verstanden würden.

Der Anfang ist gemacht, oder? «Ich wäre ja blöd, wenn ich das noch einmal machen würde», sagt Xhaka, und gibt damit zu verstehen, dass er verstanden hat. Wie auch die Nati. Mit einer bemerkensw­erten Aktion, die Lob verdient.

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KEYSTONE Den Doppeladle­r von Granit Xhaka wie im Wm-spiel gegen Serbien wird man so nie mehr sehen, hat der 25-Jährige versproche­n.
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FRESHFOCUS Granit Xhaka (l.), Stephan Lichtstein­er und der restliche Spielerrat stellten sich in Freienbach den Journalist­en.

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