Jungdesigner entwickeln Beinprothese aus Abfall
ST. GALLEN. Zwei Ostschweizer Studenten entwickelten ein Beinprothesensystem für Amputierte in weniger entwickelten Ländern.
«Wir wollten unsere Fähigkeiten als Designer nutzen, um etwas Positives zu bewirken», so Fabian Engel (26) aus St. Gallen. Zusammen mit seinem Kollegen Simon Oschwald (26) aus Chur hat er an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK) Industriedesign studiert. Mit ihrer Diplomarbeit «Project Circleg» haben die beiden eine Innovation entwickelt. Das Projekt ist ein neuartiges Beinprothesensystem, das für Menschen mit einer Beinamputation in weniger entwickelten Ländern kreiert wurde. Damit konnten die beiden jungen Studenten den diesjährigen nationalen James Dyson Award abräumen.
Aufgrund von Verkehrsunfällen, mangelnder medizinischer Versorgung oder gewalttätiger Konflikte ist in weniger entwickelten Ländern die Nachfrage nach kostengünstigen Beinprothesen sehr hoch. Allerdings fehlte bis anhin ein zufriedenstellendes und kostengünstiges Prothesensystem. Durch die Verwendung von recycelten Kunststoffabfällen und den bestehenden Produktionsmethoden vor Ort kann die Beinprothese lokal und kostengünstig hergestellt werden: «Das Projekt erfüllt auf einer sozialen, ökonomischen und ökologischen Ebene alle Anforderungen», so Engel. Mit ihrem Sieg räumten die beiden Ostschweizer ein Preisgeld von 2600 Franken ab und haben nun die Chance, auch den internationalen James Dyson Award zu gewinnen.