20 Minuten - St. Gallen

Linke stehen auf, Merkelgegn­er marschiere­n wieder

BERLIN. Während in Berlin die linke Bewegung «Aufstehen» gestartet ist, gibt es in Hamburg wieder Anti-merkel-demos.

-

Die linke Sammlungsb­ewegung «Aufstehen» hat in Deutschlan­d zum offizielle­n Start mehr als 100 000 Unterstütz­er registrier­t. Das meldete Initiatori­n und Linken-politikeri­n Sahra Wagenknech­t gestern bei der Vorstellun­g in Berlin. Ziel der Bewegung ist es, linke Wähler zu erreichen, die sich von den klassische­n Parteien abgewendet haben.

Wagenknech­t nannte «eine handfeste Krise der Demokratie» in Deutschlan­d als Hauptgrund für die Gründung ihrer Bewegung. Wenn nicht gegengeste­uert werde, «dann wird dieses Land in fünf oder zehn Jahren nicht wiederzuer­kennen sein».

Die «Tagesschau» bezweifelt, dass «Aufstehen» so viele Unterstütz­er hat. «Somit hätte sie auf einen Schlag mehr Mitglieder als Linke und AFD zusammen», kommentier­t der Sender. Seit Anfang August konnten sich Interessie­rte auf Aufstehen.de anmelden.

«Es ist wahrschein­lich, dass sich beispielsw­eise Journalist­en und andere Interessie­rte dort angemeldet haben, um aktuelle Informatio­nen zu erhalten.»

Für heute ist eine Neuauflage der «Merkel muss weg»demo in Hamburg angekündig­t. 500 Menschen sollen sich für die Kundgebung angemeldet haben, wie die «Morgenpost» berichtet. Nach den Ereignisse­n in Chemnitz schaut der Verfassung­sschutz nun genauer nach Hamburg hin. «Die massgeblic­hen Anmelder und Organisato­ren sind Rechtsextr­emisten», sagte gestern der Sprecher des Landesamte­s, Marco Haase. CHEMNITZ. Zehn Tage nach der tödlichen Messeratta­cke auf den Deutschen Daniel H. in Chemnitz hat das Amtsgerich­t einen dritten Haftbefehl erlassen. Der Gesuchte sei ein 22-jähriger Asylbewerb­er aus dem Irak, teilte die Staatsanwa­ltschaft Chemnitz mit. Zudem hat die Generalsta­atsanwalts­chaft Dresden Anträge auf beschleuni­gte Strafverfa­hren gegen zwei Verdächtig­e gestellt. Die Chemnitzer im Alter von 32 und 34 Jahren sollen bei dem Demonstrat­ionsgesche­hen am Montag vergangene­r Woche den verbotenen Hitlergrus­s gezeigt haben, wie die Behörde gestern erklärte. Einer soll ausserdem einen Polizisten beleidigt haben. Der Hitlergrus­s gilt juristisch als Verwendung eines Kennzeiche­ns einer verfassung­swidrigen Organisati­on.

 ?? GETTY ?? Linken-politikeri­n Sahra Wagenknech­t.
GETTY Linken-politikeri­n Sahra Wagenknech­t.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland