Kontrovers
Zu brutal: E-sport darf nicht olympisch werden
KONTROVERS Bei den Asian Games 2018 stand erstmals E-sport auf dem Programm. Anwesend war auch Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOK). Der 64-Jährige sagte, dass es denkbar sei, dass E-sport olympisch werde; «Killerspiele», die Diskriminierung oder Gewalt förderten, würden aber nicht dem olympischen Gedanken entspre- chen. Hierzulande arbeitet der Schweizerische E-sport-verband (SESF) daran, E-sport als anerkannte Sportart zu etablieren. Man könne die Bedenken von Bach nachvollziehen, sagt Cédric Schlosser, Vorstandsmitglied des SESF. Seine Posi- tion ist aber eindeutig: «Esport ist E-sport, unabhängig vom Spielinhalt», so Schlosser. Man müsse alles akzeptieren, aber auch entsprechend für Schutz und Richtlinien sorgen. So sei ein harter Boxkampf ja auch nicht für Kinder geeignet.
Schlosser wertet es aber als grundsätzlich positiv, dass der Iok-präsident Thomas Bach erkannt habe, dass E-sport wichtig sei. Diesen Sommer veranstaltete das IOK im Olympischen Museum in Lausanne gar ein mehrtägiges Forum zum Thema mit wichtigen Akteuren der Branche. Schlosser glaubt auch deshalb, dass dem E-sport als olympische Disziplin nichts im Weg steht. Bei Esport in Form von Gewaltspielen sei das letzte Wort in der Debatte aber wohl noch nicht gesprochen.
«Der olympische Gedanke muss von den Athleten und den Fans gelebt werden, aber nicht im Spiel selber.» Cédric Schlosser, Vorstandsmitglied des Schweizerischen E-sport-verbands SESF