«Ich habe Angst, mich schiesst einer vom Pferd»
CHUR. Kürzlich lauerten in Chur zwei Jäger nahe an einem Spazierweg auf Wild. Eine Leserreporterin ist empört.
«Ich bin so fest erschrocken, dass ich fast einen Herzinfarkt hatte», sagt eine Leserreporterin zu 20 Minuten. Sie beobachtete am Dienstagabend kurz vor 19 Uhr zwei Jäger, die in der Nähe des Sonderschulheims beim Fürstenwald in Chur auf das Wild lauerten. Sie seien auf zwei Baumstümpfen gesessen, und ihre Gewehre seien gegen eine offene Wiese gerichtet gewesen, wo ein Spazierweg durchführe. «Ich kam dort direkt aus dem Wald heraus», sagt sie weiter. «Dort kommen auch viele Jogger und auch Kinder durch», so die Einheimische. Dass die Waffen so nahe auf einen Spazierweg gerichtet seien, erscheint der Frau als unverantwortlich. Auf Facebook erhält sie viel Zustimmung. Eine Frau schreibt gar: «Das ist total gestört, ich habe jeden Tag Angst, dass mich einer vom Pferd schiesst.»
Bei der Jägersektion Chur sieht man die Sache gelassen: «Der Ort dort ist nicht zu nahe an der Stadt und an den Leuten», sagt Vorstandspräsidentin Agnes Brunold auf Anfrage. Ansonsten wäre es verboten. Die Spaziergänger müssten auch keine Angst haben: «Die Jäger schauen immer sehr genau und passen auf», sagt sie weiter. Eine Warnung gebe es dort keine, das sei aber auch nicht nötig: «Die Jäger gehen dort schon seit Jahren auf die Jagd und es ist noch nie etwas passiert», so Brunold. Ausserdem sei eines sowieso klar: «In Graubünden weiss man, dass jetzt Jagd ist.»