20 Minuten - St. Gallen

So viel verdienen die Lehrer in der Schweiz

ZÜRICH. Erst kürzlich haben die Lehrer mehr Lohn gefordert. Doch sie stehen im internatio­nalen Vergleich sehr gut da.

-

BERN. Ein Vergleich der Lehrerlöhn­e in 36 Ländern zeigt: Schweizer Lehrer gehören zu den Topverdien­ern – unabhängig von Schulstufe und Berufserfa­hrung. Dennoch verlangt der Lehrerverb­and mehr Lohn. Präsident Beat Zemp sagt, es brauche in den nächsten Jahren Tausende neue Lehrer, der Beruf müsse attraktive­r werden: «Das geht nun mal auch über den Lohn.»

Nur Luxemburge­r Lehrer verdienen deutlich mehr als ihre Schweizer Berufskoll­egen. Laut einer neuen Studie der OECD liegen die Löhne unter Berücksich­tigung der Kaufkraft auf allen Stufen unter den Top 3 der Oecd-länder. In Deutschlan­d sind nur die Einstiegsl­öhne auf Primar- und Sekundarst­ufe ganz leicht höher (Primarlehr­er: siehe Tabelle rechts). Je nach Stufe betragen die Einstiegsl­öhne in der Schweiz mehr als das Doppelte des Oecd-schnitts.

Durchschni­ttlich verdienen Schweizer Lehrer auf Primarstuf­e beim Start 77 068, in der Sek 90723 und an der Kanti knapp über 100000 Franken jährlich. Trotzdem forderte der Lehrerverb­and Ende Juni mehr Gehalt, um den Beruf attraktive­r zu machen.

«Natürlich will eine Gewerkscha­ft immer höhere Löhne und bessere Arbeitsbed­ingungen», sagt Svp-nationalrä­tin Nadja Pieren. Sie nehme das nicht so ernst. Fdp-nationalra­t Christian Wasserfall­en findet: «Eine generelle Lohnerhöhu­ng ist der falsche Ansatz.» Man müsse den Beruf als Ganzes attraktive­r machen, um etwa auch Quereinste­iger zu ermutigen. «Unseren Lehrern geht es im internatio­nalen Vergleich relativ gut», sagt auch Parteikoll­ege Christoph Eymann.

Für Beat Zemp vom Lehrerverb­and ergibt der Vergleich mit dem Rest der OECD keinen Sinn: «Wir müssen im Inland rekrutiere­n.» Daher müssten die Einstiegsl­öhne für Lehrperson­en, verglichen mit anforderun­gsgleichen Berufen, konkurrenz­fähig sein. Der Beruf müsse attraktive­r gemacht werden: «Und das geht nun mal auch über den Lohn.» In den nächsten Jahren brauche es Tausende neue Lehrperson­en, weil die Schülerzah­len stark ansteigen würden. Ausserdem kämpfe man mit überdurchs­chnittlich vielen Pensionier­ungen.

 ?? ISTOCK ?? Laut Schweizer Lehrerverb­and muss der Beruf attraktive­r werden – und das gehe auch über den Lohn.
ISTOCK Laut Schweizer Lehrerverb­and muss der Beruf attraktive­r werden – und das gehe auch über den Lohn.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland